Aufhörmethoden

erfolglos genutzte „Therapie“-Angebote, nicht chronologisch

2 mal habe ich einen Nichtraucherkurs mitgemacht, der meiner Erinnerung nach, von der AOK entworfen wurde. Es ist schon länger her, deshalb weiß ich keine Einzelheiten mehr. Jedenfalls trifft man sich in der Gruppe, erzählt erst das übliche: wieso, weshalb, warum. Warum man aufhören möchte. Was man tun will, um sich das Aufhören zu erleichtern. Zählt die gerauchten Zigaretten pro Tag, reduziert dann, um schließlich ganz aufzuhören. Man legt den Tag des Aufhörens selbst fest. Danach trifft man sich noch 2 oder 3mal und das war‘s. Ich kann mich an einen Kurs erinnern, bei dem ich wirklich aufgehört habe. Aber nicht lange. Ein paar Tage, höchstens 2-3 Wochen. Der Druck durch die anderen Kursteilnehmer hilft beim Aufhören, aber danach ist man auf sich gestellt.

Ich war bei einem „Wunderheiler“, irgend so ein Typ, der mir mit ein paar warmen Worten und Handauflegen, die Lust am Rauchen nehmen wollte. Wäre ich nie hingegangen, aber meine bessere Hälfte schwörte auf den Mann. Na ja, er residierte in einem großen Hotel, es waren zwei Zimmer, ein Schlafzimmer und ein Wohnzimmer. Im Wohnzimmer saß eine Dame und kassierte das Geld. Es war viel Geld, vielleicht 300,- DM. Jedenfalls dachte ich, die Frau lacht sich sicher innerlich kaputt, wie leicht man den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen kann. Der Mann saß im Schlafzimmer an einem kleinen Tisch. Legte mir seine Hand auf die Schulter, brabbelte irgendwas und das war‘s. Ich bin dann aus dem Hotel heraus und hab‘ mir erst mal eine angesteckt.

Jahre später war ich noch einmal bei einem anderen Mann, gleiches Muster. Hier war es der Ehemann einer Kollegin. Ein weiterer, rauchender Kollege war begeistert von den Fähigkeiten des Mannes. Wieder viel Geld bezahlt, dann musste ich mich in der Mitte eines Zimmers auf einen Stuhl setzen, in jeder Hand einen Stein halten. Augen schließen und innerlich loslassen. Der Typ dackelte um meinen Stuhl herum und ich konnte nur daran denken, dass ich ja wohl im Leben nicht in Trance oder was auch immer falle bei einem fremden Mann und dass er mich sicher grinsend umkreist und sich ob des leicht verdienten Geldes die Hände reibt. Auch hier verließ ich das Haus und hab‘ mir erst mal eine Zigarette angesteckt.

Akupunktur war auch ein Versuch. Ich war mit einem Kollegen dort. Der Arzt war Augenarzt oder Zahnarzt und bot seine Nichtraucherhilfe nach Praxisschluss an. In der Praxis stand in einem kleinen Raum eine Liege quer und der Arzt saß eingekeilt zwischen halbhohen Schränken, die an zwei Wänden entlang liefen und der Liege. Sein Telefon klingelte und da er aus seinem Eck nicht heraus kam, bat er mich ans Telefon zu gehen. Was ein professioneller Eindruck. Er las in einem dicken Buch nach, wo er denn die Nadeln setzen müsse. Bei mir fielen Nadeln sofort wieder heraus, was aber angeblich nicht schlimm war, sie wurden auch nicht neu gesetzt. Die gleichen Nadeln blieben bei meinem Kollegen aber 20 Minuten stecken. Eine Nadel rammte er mit den Worten „diese ist für den Aggressionspunkt“ in mein Ohr und es tat so höllisch weh, dass ich ihm eine hätte klatschen können: Ja – Aggressionspunkt getroffen. Winzige Nadeln im Ohr blieben drin, bis sie nach Tagen von alleine herausfielen. Auf dem Nachhauseweg habe ich im Hausflur des Praxisgebäudes meinem Kollegen eine Zigarette angeboten. Er lehnte entsetzt ab und hat auch tatsächlich einige Wochen nicht geraucht.

Zyban – noch zu der Zeit, als Zyban in Deutschland nicht zugelassen war, habe ich die Tabletten über eine internationale Apotheke gekauft, genommen, nichts, aber auch gar nichts gemerkt und irgendwann wieder abgesetzt.

Kaugummi – ekelhaftes Zeug, ich schaffe es nicht, da kontrolliert zu kauen und verkneife mir keine einzige Zigarette

Pflaster – auch benutzt und dann halt die doppelte Menge Nikotin abbekommen, Pflaster und parallel Zigaretten.

E-Zigarette – nette Spielerei, ich huste allerdings genauso wie bei Zigaretten

Inhaler – tja, hab‘ ich auch

Das Rauchfrei Programm – entwickelt vom IFT Institut für Therapieforschung, München mit Unterstützung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Köln. Wieder ein Gruppenkurs, Kursleiterin war eine Diplom-Psychologin. Stattgefunden hat der erste Kurs bei meinem Arbeitgeber, den zweiten Kurs habe ich an der Uniklinik absolviert. Das Schema gleicht ungefähr dem AOK-Kurs. Warum rauche ich, was macht das Rauchen mit mir, was sind die bösen Folgen, wie kann ich mich motivieren aufzuhören, was will ich tun um mich in der Entwöhnungsphase abzulenken und neue Handlungsweisen zu trainieren. Der Kursleiter nennt den Tag des Aufhörens. Beim ersten Versuch habe ich aufgehört. Bin in eine wunderbare Depression gerutscht. Ich hab‘ schon morgens im Auto geheult und so ging es auch den Tag über weiter. Statt Zigaretten habe ich jeden Tag eine Tüte Chips gefuttert und ratzfatz Magenprobleme bekommen. Dann kam noch irgendein Aufreger und ich habe mir Zigaretten gekauft.
Beim zweiten Kurs habe ich gar nicht erst aufgehört.
Ach ja, auch hier, wenn die Probleme so richtig los gehen, ist der Kurs vorbei.

Aktuelle Beiträge

Update November 2023

Diverse E-Zigaretten weiter, dampfe ich immer noch. Das letzte Teil hatte einen Zähler, wie oft ich an der E-Zigarette ziehe. Erschreckend!

Mittlerweile bin ich von 6 auf 3 mg runter, war eher Zufall und ich habe es nicht gemerkt.

Die Verdampfer gehen extrem schnell kaputt. Entweder gehen sie nicht mehr an oder zeigen unberechtigterweise eine leere Batterie oder was auch immer. Nervig und teuer.

Gesundheitlich geht es mir gut. Husten beim Dampfen – ja. Hitzewallungen – ja, wieder sehr viele. Alle anderen Beschwerden sind massiv besser geworden, seitdem ich nicht mehr arbeiten gehe. Verspannungen des Nackens, einschlafende Arme im Liegen, Herzbeschwerden. Ich fahre sehr viel Rad und bewege mich viel mehr. Jeden Tag 8 Stunden am Rechner sitzen – das ist mir immer schwerer gefallen. Und es war stressig und ärgerlich und frustrierend.

Meine „Freiheit“ dauerte 2 Monate, seitdem kümmere ich mich um zwei Pflegefälle in meinem privaten Umfeld. Das habe ich nicht kommen sehen und ich muss mich in diese neue Situation erst einmal hineinfinden. Ich bin den ganzen Tag eingebunden und meine eigenen Aktivitäten sind erst einmal alle entfallen.

Noch ist vieles neu und ich hoffe, dass sich eine Routine finden lässt, die es mir wieder erlaubt, meine eigenen Interessen zu verfolgen.

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