11. Woche

Nachdem ich letzten Samstag, also vor einer Woche, eine Zigarette geraucht habe, einfach so, ohne besonderen Grund, habe ich schon Angst bekommen, dass ich wieder mit dem Rauchen anfange. Ich bin also bei der Dosis von 1 mg Champix geblieben. Sicher ist sicher. Der Unterschied von 2 zu 1 mg zu eh schon enorm. Ich kann wieder normal schlafen, das extreme Völlegefühl ist weg, mein Gefühlshaushalt ist wieder normal, ich huste viel mehr, ich rieche viel mehr, u.a. die Zigaretten der anderen, die ich vorher, obwohl ich direkt neben einem rauchenden Menschen stand, nicht roch.
Die letzte angebrochene Packung Zigaretten und eine noch neue Packung aus einem Fehlkauf (da hab‘ ich nicht gemerkt, dass man mir die falsche Sorte verkaufte, ich sah nur eine blaue Packung und griff danach) lagen hier noch in der Schublade. Eine Kollegin meinte, die solle ich mal besser entsorgen, vielleicht würde das die Hürde vor einen Rückfall höher legen. Also habe ich die Zigaretten letzte Woche verschenkt. Nun ist mir eingefallen, dass in meinem Handschuhfach im Auto auch noch so eine Schachtel aus dem Fehlkauf liegt. Die muss ich auch noch verschenken.
Jeden, jeden, jeden Tag denke ich mehrmals, dass ich gerne eine rauchen würde.
Und ich habe viele Menschen in meinem Umfeld, die mir prophezeien, dass ich es nicht schaffen werde oder mich mit Argusaugen beobachten und alles als Hinweis darauf werten, dass ich es nicht schaffen werde. Da fand ich es sehr wohltuend, von einer Frau zu hören, wie stolz sie auf mich sei und dass ich die kleinen Rückfälle nicht so tragisch nehmen solle und dass sie überzeugt davon sei, dass ich es schaffe. Sehr schön, einmal zu hören: nimm’s leicht – wo ich selbst es doch tendenziell immer schwer nehme.

Ich muss einmal gerade abschweifen. Es regnet, am 18.8.2013. Der erste nennenswerte Regen seit mindestens Anfang Juli. Wunderbar, für den Garten und die ganze Natur. Ein schöner, leichter Sommerregen, ohne Wind. Wenn man dauernd von den Unwettern in anderen Teilen Deutschlands im Fernsehen hört, können wir wirklich froh über so einen schönen Regen sein.

Mittlerweile habe ich, sozusagen am laufenden Band, Hitzewallungen. Viele sind so stark, dass ich wirklich von Kopf bis Fuß nass geschwitzt bin. Die Tage bin ich morgens mit Strickjacke ins Auto gestiegen, kaum losgefahren, bekam ich eine Hitzewallung. Ich habe die Jacke geöffnet, aber das war zu wenig. Also bin ich rechts an den Straßenrand gefahren und hab‘ mir die Jacke ausgezogen. Wechseljahre und vor allem Wechseljahrsbeschwerden sind ein Tabuthema. Also eben kein Thema. Da bin ich so wie alle. Aber ich will das nicht. Ich will offensiv damit umgehen und nicht still und versteckt vor mich hin leiden. Also habe ich mir einen schönen schwarzen Fächer gekauft, mit dem ich nun im Büro die schlimmsten Auswirkungen der Hitzewallungen hinwegfächel. Natürlich erregt der Fächer viel Aufsehen. Aber das ist mir egal. Ein Kommentar lautete: das sieht aber arrogant aus! Ach, lieber arrogant aussehen, als nass geschwitzt sein. Nun habe ich mir einen zweiten Fächer gekauft, mit Hülle, damit ich einen Fächer für „immer dabei“ habe. Es gibt so tolle, schöne Fächer, da kann ich mich kaum entscheiden.

Ein Gedanke zu „11. Woche

  1. Ich leide nicht unter Zigarettensucht. Ich trinke viel Kaffee und das schadet meiner Gesundheit. Ich finde es schwer, damit aufzuhören. Ich habe es jetzt geschafft, den Kaffeekonsum auf zwei Tassen pro Tag zu reduzieren.
    Am besten ist es, wenn man zu sich selber steht und die Erfolgserlebnisse zählt.

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