Ich rauche wieder

Nachdem ich nun wieder wochenlang bei einer Tablette Champix und 4-5 Zigaretten pro Tag stand, habe ich zweimal über das Wochenende die Dosis Champix auf 2 Tabletten erhöht, jedes Mal auch sofort aufgehört zu rauchen. Dann habe ich nach 2-3 Tagen die Dosis wieder auf eine Tablette pro Tag gesenkt und war innerhalb weniger Tage wieder bei 4-5 Zigaretten. Nach dem letzten Aufhören habe ich Champix ganz abgesetzt, weil ich diese Tabletten echt satt bin.
Psychisch ist mir das nicht bekommen und ich war ziemlich down. Bei der ersten wirklich schwierigen emotionalen Sache (beruflich) habe ich wieder angefangen zu rauchen. Und es war mir auch egal, weil ich es absolut leid war, diese Tabletten in mich hineinzustopfen und mich permanent zu kontrollieren.
Nun rauche ich seit einigen Wochen wieder. Immer noch geheim – wobei es fraglich ist, ob mein direktes Umfeld wirklich nichts merkt. Neben der Schmach, zugeben zu müssen, dass ich es nicht geschafft habe, hält mich auch der Gedanke, wenn ich erst mal wieder offen rauche, sind es bald auch wieder über 20 Stück pro Tag, davon ab, meinem Umfeld die Wahrheit zu sagen.
Zur Zeit bin ich so bei 10 Zigaretten pro Tag. Tendenz natürlich steigend. Ich huste schon wieder stark. Aber ich bin nicht mehr so müde.
Ich werde es wieder versuchen, aber nicht jetzt.

Ende des Rückfalls

Nun habe ich seit circa Ende Mai wieder täglich 4-5 Zigaretten geraucht. Und gleichzeitig eine Tablette Champix genommen, sonst wären es viel mehr Zigaretten geworden.
Der Husten hält sich bei dieser Menge Zigaretten in akzeptablen Grenzen. Aber ich habe wieder Krämpfe in den Beinen, Kopfschmerzen und Ringe unter den Augen bekommen. Am schlimmsten sind aber die Nebenwirkungen der Tablette: eine kontinuierliche Gewichtszunahme, permanente Müdigkeit, Schlafstörungen und Hitzewallungen.

Meine extremen Hitzewallungen letzten Sommer kamen gar nicht von den Wechseljahren, sondern von den Tabletten.

Vor ein paar Wochen habe ich über das Wochenende die Dosis Champix auf 2 Tabletten täglich erhöht und mit dem Rauchen aufgehört. Hat aber nur 5 Tage gehalten, dann habe ich wieder angefangen.

Vorletztes Wochenende habe ich die Dosis wieder auf 2 Tabletten täglich erhöht, aber wirklich nur für Samstag/Sonntag. Montag bin ich wieder runter auf 1 Tablette und nun den 9. Tag wieder rauchfrei. Zwei Tabletten täglich nehmen und gleichzeitig arbeiten gehen tue ich mir nicht mehr an, ich schlafe dann locker 12 Stunden am Tag. Nicht am Stück, aber insgesamt.
Bei 2 Tabletten pro Tag macht es mir gar nichts aus, nicht zu rauchen. Das ist schon genial.

Während der letzten Wochen habe ich immer heimlich geraucht. Ich habe bei Nachfragen nie ein Hehl daraus gemacht, dass ich rückfällig geworden bin. Allerdings wollte ich nicht offen rauchen, dann hätte ich meinen Konsum sicher schnell wieder gesteigert.

Mich hat es schwer genervt den ganzen Tag zu überlegen wann und wo ich eine Zigarette rauche und die Anzahl der Zigaretten nachzuhalten. Und irgendwo im Eckchen stehen und heimlich eine zu qualmen ist auch nicht gerade das Highlight des Tages. Im Moment reicht es mir und ich will nur noch weg von den Tabletten und möglichst wieder einen halbwegs akzeptablen Körperumfang bekommen. Mal sehen, noch ein paar Tage, dann setze ich die Tabletten ab.
Nicht, dass wir uns missverstehen, mein Gewicht liegt völlig im normalen Rahmen. Aber trotzdem passt mir schon wieder keine Hose mehr. Ist ja auch nicht so, als wenn ich rundherum ein kleines Pölsterchen zulegen würde, sondern alles konzentriert sich auf Bauch und Hüften. Mir ist so BÄH! vom Gefühl her. Als wenn ich mich jeden Tag der Völlerei hingeben würde. Ich könnte sicher in einen Schwangerschaftskurs gehen und alle würden mir glauben, dass ich schon im x-ten Monat bin.

Im Bekanntenkreis habe ich nun 2 Personen, die auch die Tabletten nehmen wollen, aber große Angst vor den Horrormeldungen über Depressionen haben. Ich bin mal gespannt, wie es ihnen ergehen wird und welche Nebenwirkungen sie haben werden.

kleiner Rückfall

Jetzt habe ich es wieder geschafft und bin bei etwa 6 Zigaretten am Tag. Und auch nur, weil ich aufpasse, sonst wären es schon mehr.
Nachdem ich viele Wochen schon mal eine Zigarette geraucht habe, dann wieder Wochen bis zur nächsten vergingen, wurde es in letzter Zeit mehr und nun war ich eine Woche weg und der „häuslichen Kontrolle“ entkommen und schon im Wegfahren habe ich den Konsum hochgeschraubt. Ich weiß, das ist kindisch und total blöd, aber ich konnte/wollte es nicht ändern. Nun bin ich wieder zuhause und versuche heimlich zu rauchen. Weil ich ein Feigling bin und die Konfrontation scheue. Ich huste wieder, verschlucke mich wieder an nichts, habe sogar wieder Kopfschmerzen, ein dumpfes Gefühl im Kopf und es ist überhaupt ganz großer Mist. Also habe ich die restlichen Champix-Tabletten herausgekramt und fange mit einer halben Tablette an, morgen auch eine halbe und dann will ich ab übermorgen eine ganze Tablette nehmen und aufhören. Im Moment bilde ich mir ein, dass ich nach einer Woche mit den Tabletten wieder aufhören kann. Na, mal sehen ob das wirklich so einfach klappt.

Ich vermisse das Rauchen schon sehr. Und ich weiß nicht, ob meine Wahrnehmung richtig ist, aber im Fernsehen und in Filmen wird meines Erachtens wieder mehr geraucht. Vielleicht achte ich auch nur mehr darauf.

Seit letzten Sommer habe ich mir einen wunderbaren Bauch zugelegt. Eigentlich so rundherum, Bauch und Hüften. Wie so eine orientalische Mama. Ich hasse jedes Gramm, allerdings habe ich überhaupt keinen Elan, aktiv etwas dagegen zu tun.

 

Ich bin Vata, aber sowas von….

In letzter Zeit, also so in den letzten Wochen, habe ich 2 Zigaretten geraucht.
Einmal ohne irgendeinen Grund, es überkam mich einfach und dann noch einmal vorletzte Woche. Da geriet ich sehr in Zeitnot und anstatt ruhig zu bleiben, drehte ich innerlich völlig am Rad. Da hab‘ ich mir dann in größter Eile und Hektik eine Zigarette reingezogen.

Ein paar Tage später war ich plötzlich in einer unerträglichen Situation und mein Puls hing oben und mein Adrenalinspiegel schoss durch die Decke und trotzdem rauchte ich nicht. Yeah!

Meine körperliche Fitness wird immer besser und der Blick in den Spiegel ist nicht mehr ganz so erschreckend. In letzter Zeit bin ich mehrmals an Menschen vorbei, die rauchen und fand, dass sie ganz entsetzlich stanken. Trotzdem bin ich mir nicht sicher, wieviel sich mein Geruchssinn verändert hat. Ich habe jetzt oft so ein blödes Gefühl in der Nase, als wenn ich Pfefferminz durch die Nase gezogen hätte, irgendwie kühl und frisch, aber trotzdem eher unangenehm.

 

Ich beschäftige mich zur Zeit viel mit Ernährung. In der Theorie! Ich bin unzufrieden mit meiner Ernährung. Ich möchte wieder von der Schokolade weg, möglichst oft vom Fleisch weg und hin zu gesunden Lebensmitteln. Zwei konkrete Ziele habe ich aktuell: ich esse einmal am Tag einen warmen Brei mit Obst, unter der Woche immer abends. Das will ich auf morgens verlegen und mit ins Büro nehmen. Zum zweiten will ich weiterhin in die Kantine gehen und dort aber versuchen, mehr die gesunden Mahlzeiten auszuwählen. Tendenziell läuft mir das Wasser im Mund eher bei Currywurst mit Fritten als bei der Salatplatte zusammen. Das Thema „Essen mit ins Büro nehmen“ hat mich zu dem Thema Bento gebracht, da muss ich mich einmal genauer einlesen, die gepackten Bentoboxen im Netz sind teilweise optisch ein Traum. Ob das dann auch für den Geschmack gilt?

Zufällig hat mir letzte Woche jemand etwas über Aryurveda erzählt. Dort werden die Menschen in drei Typen eingeteilt, Kapha, Pitta und Vata.
In der Beschreibung des Pitta-Typen habe ich mich erkannt und nun fällt mir auf, dass ich aber auch einiges vom Vata-Typen habe. Vor allem das ewige „auf etwas neues fliegen“, sich mit voller Begeisterung in das Thema hineinwurschteln und dann nach kurzer Zeit das nächste neue Thema entdecken. Dann ist das alte Thema erledigt und es geht mit Schwung in das neue Thema. Dabei fällt mir im Moment auf, dass das Internet dafür ideal ist. Ich surfe voller Inbrunst ein paar Stunden oder Tage zu einem bestimmten Thema im Netz und dann stoße ich auf ein anderes Thema, was ja auch total spannend ist und am Ende des Abends habe ich einen ganzen Schwung neuer Lesezeichen. Alles Seiten, die ich unbedingt mal in Ruhe lesen muss. Das ist ungefähr so wie mit den Podcasts, mittlerweile habe ich fast 600 ungehörte Podcasts. Tendenz steigend. Und Bücher und Zeitschriften, es werden immer mehr, aber ich komme gar nicht hinterher diese zu lesen. Und während ich das schreibe, kommt mir der Gedanke, mir ein Verbot aufzuerlegen, nichts mehr zu kaufen, ehe nicht das Vorhandene gelesen ist und die Surfzeit am Rechner zu limitieren und sofort kommt ein Gefühl des Abgeschnittenseins und der Traurigkeit. Ich habe da noch keine Lösung. Bei mir reicht der Tag nicht für alle meine Interessen. Ich müsste dringend mehr Freizeit haben, damit ich meinen Interessen besser nachgehen kann 😉 Dadurch, dass ich mich so verzettel, weiß ich über vieles ein bisschen und über fast nichts richtig gut Bescheid. Es ist aber ja auch ein reines Konsumieren und kein Produzieren.

Neid

Neid – immer schaue ich neidisch auf die anderen Raucher und bedauere mich selbst, dass ich von so einem schlimmen Husten geplagt werde. So dass ein stilles Leiden am Nikotin nicht möglich ist, sondern jeder Mensch in meinem Umfeld genau mitbekommt, dass ich gerade ersticke. Und dann schaue ich die anderen Raucher an und frage mich voller Neid, wieso sie keinen Husten haben und ihnen das Rauchen offensichtlich nicht schadet. Natürlich weiß mein Verstand, dass das so nicht stimmt. Es ändert aber nichts an meinen Gedanken.
Und dann erfahre ich von der Freundin aus Kindertagen, die immer so fit und vorbildlich an mir vorbei walkte, dass sie gestorben ist. Was? Und der rauchende Kollege, der so einen vitalen und robusten Eindruck machte, hat plötzlich einen Augeninfarkt und kann auf dem Auge fast nichts sehen und das andere Auge ist auch nicht in Ordnung. Und ob er noch mal arbeiten kommt, man weiß es nicht. Was?

Gier

Gierattacken. Die habe ich auch. Seitdem ich weder rauche noch Champix nehme, habe ich ganz schlimme Attacken. Fressattacken. Die mich bisher zu 7 Kilo mehr Gewicht gebracht haben. Ganz schlimm ist es nach dem Mittagessen und nach dem Abendessen. Verrückt, also gerade dann, wenn ich etwas gegessen habe, verspüre ich den dringenden Wunsch nach einem gegensätzlichen Geschmack. Habe ich süß gegessen, schreie ich nach herzhaft und umgekehrt. Und ich kann nicht aufhören, nicht maßhalten und nicht einteilen. Es muss immer die ganze Tafel Schokolade sein und die ganze Packung Chips. 
Und komm‘ mir bloß keiner mit Möhren knabbern. Der Inbegriff von fad und langweilig.

 

Der Ausstieg aus dem Ausstieg

Eigentlich hatte ich ziemlich viel Angst vor dem Absetzen von Champix und überlegte mir, die Dosis erst einmal noch weiter zu reduzieren. Aber dann habe ich samstags die Tablette vergessen und das erst im Halbschlaf im Bett gemerkt. Ich nahm mir also vor, die Tablette sofort am nächsten Morgen zu nehmen. Sonntag Morgen war ich dann bester Laune, so dass ich keine Tablette nahm. Und somit war der Ausstieg geschafft. Die nächsten Tage hatte ich noch mal arg zu kämpfen und stand auch mal mit der Zigarette und dem Feuerzeug in der Hand da und rang mit mir.  Täglich komme ich in irgendeine Situation, die in meinem Kopf einen Schalter umlegt, eine Klappe geht auf und heraus purzelt der Satz: Jetzt rauche ich eine.

Andererseits sehe ich beim täglichen Blick in den Spiegel voller Erstaunen und Entzücken, dass ich keine geschwollenen Augen mehr habe und dass die Schwellungen noch mehr zurück gehen als ich je für möglich hielt. Nicht, dass ich mir Hoffnungen auf eine Modelkarriere machen würde, aber als Quasimodo kann man mich jetzt auch nicht mehr besetzen.

Letztes Wochenende hatte ich die erste Erkältung seit dem ich nicht mehr rauche. In den letzten Jahren habe ich Erkältungen gefürchtet. Alle Symptome kamen und gingen, nur der Husten blieb mir stärker denn je erhalten und ich brauchte Wochen oder Monate, um wieder auf meinen normalen Hustenlevel zu kommen.
Und nun: einen Tag richtig gelitten, mehrere Tage gehustet, aber alles ganz normal, wie andere Menschen auch. Und nun, schwupp, alles weg, gesund!

Meine Wechseljahrsbeschwerden, sprich extreme Hitzewallungen, sind durch die Hormone völlig verschwunden. Östrogene und Gestagene sollen ohne Unterbrechung genommen werden, weil man sonst einen Zyklus künstlich herbeiführen würde. Das kann nicht so ganz stimmen, denn ich bin mittlerweile bei einem etwa 14 bis 20 Tage-Zyklus. Beim nächsten Arztbesuch muss ich das mal abklären.

Wehwehchen kommen, Wehwehchen gehen, mal schneller, mal langsamer.
Und nun gehen sie mal gar nicht mehr:
Es schmerzt irgendwo im linken Handgelenk, ohne für mich erkennbare Ursache. Seit bestimmt 2,5 Monaten. Schonen hilft nichts, Salbe hilft nichts, ignorieren hilft nichts.
Bisher habe ich einen Arztbesuch vermieden, weil ich so ungerne zu Ärzten gehe und meistens hinterher denke, dass ich mir den Besuch auch hätte schenken können.
Weil es so schön einfach einzurichten ist, war ich beim Betriebsarzt. Der, zumindest mir gegenüber, einen Hang zum dramatisieren hat. Vor ein paar Jahren hat er mir eine Zukunft an einem behindertengerechten Arbeitsplatz ausgemalt, nur weil ich mittlerweile im Nahbereich nicht mehr so gut sehe. In den letzten Jahren war davon keine Rede mehr, eher fand er die Leistung meiner Augen lobenswert. So in etwa ist es mir jetzt auch mit den Schmerzen im Handgelenk gegangen. „Hmm, ganz schlimme Sache, haben sonst eigentlich nur Omas und alte Tanten. Kann man aber heutzutage was dran machen, da gibt es Prothesen.“ sagt der Doc. Omas? Alte Tanten? Prothesen? Geht’s vielleicht eine Nummer kleiner? Nach ein paar weiteren Drehungen der Hand kommt dann die Entwarnung: „Ach, diese Bewegung tut nicht weh? Na, dann ist es doch etwas anderes.“

Zen + Ausrutscher + Alter

Ts,ts,ts, isch weiß et nisch, isch weiß et nisch!
Schaffe ich es, schaffe ich es nicht?

Nachdem ich nun seit Anfang Dezember so taff war und rauchen kategorisch abgelehnt habe, bin ich letzten Sonntag umgefallen und habe heimlich, versteckt zwischen abgestellten Autos, im Kalten hockend, eine Zigarette geraucht. LEEEECKER….

Ich war an dem Tag total frustriert, wegen mehrerer Sachen, ich meine, es waren 3 Dinge, die mir zusetzten, mir fallen aber nur noch zwei ein. Eigentlich war aber nichts neu und überraschend.

In letzter Zeit habe ich öfter mal die Champix-Tablette vergessen und ich habe so den Verdacht, dass mir ein Absetzen der Tablette auf’s Gemüt schlagen könnte. Jedenfalls nehme ich jetzt wieder regelmäßig eine Tablette mit 1 mg pro Tag. Allerdings geht mein Vorrat schon wieder zu Ende. Ich überlege, ob ich mir noch einmal Tabletten verschreiben lasse. Dann aber 0,5 mg pro Tablette. Es muss doch mal ein Ende haben mit dem Zeug.

Nachdem ich mir letzten Sommer schon einen Satz neue Hosen gekauft habe, sind die neuen Hosen auch wieder zu eng. Ich habe mehr Hunger, esse aber auch nur aus Lust am Essen und habe noch keine Linie für meine Ernährung gefunden. Es ist Winter, da kann ich die Speckrollen noch relativ entspannt sehen. 

Ich bin jetzt 53 Jahre alt und stelle fest, dass sich die Wahrnehmung meiner Person durch andere und auch meine Eigenwahrnehmung in letzter Zeit geändert hat.
Es ist mir nicht wirklich klar, warum und was sich genau geändert hat. Ich habe mich immer als Person gesehen, die eben, wie jeder andere auch, altert. Ich wurde zwar älter und ich merkte auch zunehmend, dass mich von einem jungen Menschen nicht einfach nur Jahreszahlen trennen, sondern ganz offensichtlich auch ein ganz anderes Lebensgefühl. Trotzdem war der Abstand fliessend und man gehörte der gleichen Gruppe an.

Und nun, auf einmal, habe ich den Eindruck, als hätte ich eine Linie überschritten und wäre in eine andere Gruppe gerutscht. Die Gruppe der Alten. Ich stehe ziemlich verdattert in der neuen Gruppe und frage mich, wie ich da hin gekommen bin und was ich tun kann, um aus dieser Gruppe wieder herauszukommen. Wenn auch nicht dauerhaft, so doch für die nächste Zeit.

Einen wesentlichen Anteil an diesem Eindruck hat meine berufliche Situation. In einer Branche arbeitend, die dem Untergang geweiht scheint, fragt sich jeder, wie lange es die Arbeitsplätze noch gibt und ob es bis zur Rente reicht. Man wird reduziert auf die Jahre zwischen dem jetzigen Tag und dem frühestmöglichen Rentenbeginn. „Musst du noch (arbeiten)?“ „Wie lange hast du denn noch?“ „Was ist denn mit Altersteilzeit?“ „Nimmst du die Abfindung?“ Und plötzlich ist man auch deshalb „unangenehm alt“, weil man einen gewissen finanziellen Status hat und nun mit jungen, gut ausgebildeten Menschen konkurriert, die bereit sind, für einen Hungerlohn zu arbeiten. Sie sind meist noch ohne finanzielle Verpflichtungen, ungebunden und froh, wenn sie die Chance haben, Berufserfahrung zu erwerben. Natürlich zeichne ich hier eine grobe Vereinfachung, aber tendenziell ist es so. Und ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll, wenn junge Hüpfer, die gestern noch als Auszubildende neben mir saßen, heute mit Visitenkarten spazieren gehen, die sie als „Manager“ ausweisen. 

Auch in meinem privaten Umfeld wird mir mein Alter immer wieder bewusst. Durch einen neuen Bebauungsplan für ein großes Gebiet wird es so kommen, dass jeder Baum und jeder Strauch, den ich im Moment mit einem Blick aus dem Fenster sehe, gerodet wird. Es sind viele Bäume, große Bäume, schöne Bäume. Auch mein eigener Garten wird verschwinden. Meinen Garten kann ich neu anlegen, aber bis da mal ein Baum einigermaßen groß ist, bin ich wirklich alt. Eine Hängematte zwischen zwei Bäume werde ich hier nicht mehr aufspannen. Die umliegende Gegend wird in einzelnen Parzellen verkauft und mit Ein- und Zweifamilienhäusern bebaut. Da schreibt der Bebauungsplan genau vor, ob und was für einen Baum man pflanzen darf. Kurzum, es wird hier unerfreulich.
Letzte Woche wurde das erste Stück Land gerodet.

Wenn ich nur mein eigenes Wohl im Sinn hätte, würde ich sofort wegziehen. Aber ich lebe ja in Beziehung mit anderen Menschen und da gilt es doch, die Wünsche und Bedürfnisse aller zu berücksichtigen.

Vor einigen Jahren habe ich ein MBSR-Training absolviert. Schon damals war das Rauchen ein Grund für mein Interesse an diesem Training. Es ist eine Methode zur achtsamkeitsbasierten Stressreduktion und beinhaltet ein bisschen Yoga, Meditation, Achtsamkeitsübungen und einen Bodyscan. Jon Kabat-Zinn hat die Methode in den USA an einer Klinik entwickelt. Ziel war es, Patienten den Umgang mit Schmerzen zu erleichtern. Mittlerweile boomt diese Methode auch in Europa und wird an jeder Ecke angeboten.

Seitdem bin ich auf der Suche nach einer Möglichkeit, regelmäßig, konfessionsunabhängig, in einer Gruppe, zu meditieren. Zuhause alleine meditiere ich phasenweise viel und dann wieder gar nicht. Und nun habe ich tatsächlich eine Zen-Meditationsgruppe gefunden. Sie hat sich neu gebildet und ich bin beim zweiten Treffen eingestiegen. Ich kann mit dem Fahrrad oder sogar zu Fuß hin und man trifft sich einmal in der Woche.
Ich war nun einmal dort, 1,5 Stunden dauert das Treffen. Wir treffen uns in einer Kapelle, von daher ist es ziemlich kalt dort und letzte Woche war ich anschließend völlig durchgefroren. Dieses Mal werde ich mich viel wärmer anziehen.
Die Meditation läuft so ab: schnelles Gehen, 20 Minuten sitzen, langsames Gehen, 20 Minuten sitzen, langsames Gehen, 20 Minuten sitzen. Es war wunderbar.

Zwischenbericht

Nun versuche ich ja schon seit über 6 Monaten, das Rauchen sein zu lassen. Wenn die rauchfreien Tage auch in der Minderheit sind, habe ich doch nie mehr als 4 Zigaretten pro Tag geraucht. Seit einem Monat jetzt wieder gar keine Zigarette.

Wenn ich mal eine Bilanz zum heutigen Tage ziehe, was sich verändert hat, dann sieht es so aus:

  • ein Alter von 53 Jahren und davon 36 Jahre rauchen lassen sich nicht umkehren
  • ich huste jeden Tag, aber für meine Verhältnisse wenig. Ich könnte sogar das Husten unterdrücken und einen Hustenanfall habe ich gar nicht mehr. Ich habe kein Codein mehr genommen
  • ich bin leistungsfähiger, immer noch nicht so, wie ich es gerne hätte, aber da macht mir sicher das Champix einen Strich durch die Rechnung, denn ich bin viel und oft müde
  • ewig hatte ich ein geschwollenes Auge, immer rechts, manchmal auch links. Das ist ganz weg
  • ich habe fast gar keine Kopfschmerzen mehr
  • ich höre wieder Musik. Irgendwo habe ich gelesen, dass Musik die gleichen positiven Effekte auf das Gehirn hat wie Zigaretten.  Aber es war keine geplante Entscheidung sondern mir ist halt wieder nach Musik.
  • das sich Geruchs- und Geschmackssinn verbessern kann ich nicht bestätigen
  • ich habe mehrere Kilos zugenommen und einen neuen Satz Hosen, da bin ich nicht wirklich glücklich drüber, aber guter Dinge, dass ich das ein oder andere Kilo auch wieder los werde
  • endlich habe ich wieder soviel Zutrauen in meine eigene Leistungsfähigkeit, dass Pläne realistisch erscheinen
  • jeder weitere Tag ohne Zigaretten stärkt die neuen Verhaltensmuster, sollten meine beiden Hauptgedanken zum Rauchen auftauchen: a) jetzt gönne ich mir was und b) jetzt bin ich unbeobachtet, jetzt kann ich

Indoor Cycle

Am schlimmsten sind die Ehemaligen!
Ach, es war ganz einfach, mit dem Rauchen aufzuhören. Man muss nur wollen. Ne, ich habe kein Pflaster oder so was gebraucht. Ging einfach so. Ich hatte auch gar keine Entzugserscheinungen. Ne, es gab eigentlich keinen Grund für das Aufhören. Körperliche Beschwerden hatte ich gar keine. Mich hat nur eines Tages das Rauchen gestört. Blablabla.

Sollte ich eines Tages so einen Mist erzählen, möge mich der Blitz treffen.

Und nun zu den positiven Seiten des Lebens, grins. Alle paar Tage/Wochen habe ich eine neue Idee, was ich lernen, ausprobieren, anlegen, gestalten könnte. Oft hilft es, vor allem, wenn die Idee teuer oder schwer umzusetzen ist, einfach ein paar Tage oder Wochen zu warten und dann ist das Thema gedanklich durch und ich habe eine neue Idee.
Also ich hatte zum Beispiel die Idee mir Bienen zuzulegen, das Sensen zu lernen, eine neue Sprache lernen, nähen lernen, Marimba spielen zu lernen und so weiter. Vieles scheitert, weil es nicht „mal eben“ umgesetzt werden kann. Zeitmangel, Geldmangel, Zustimmungsmangel der Betroffenen (bei den Bienen), etc. Nun habe ich vor einiger Zeit einen Dokumentarfilm gesehen, in dem die Hauptperson auf einem Indoor Bike trainierte. Seitdem hat sich dieses Bike in meinem Kopf festgefressen und nun habe ich mir eins gekauft. Ich bin ein Designfreak, das optisch schönste Bike habe ich aber nicht gekauft, weil der Laden so weit weg ist, dass ich es nicht probefahren konnte. Das gekaufte Bike fährt sich wunderbar, hat gute Kritiken und einen stolzen Preis. Ich hoffe mal, dass es noch diese Woche geliefert wird.
Wie beim letzten Mal geschrieben, habe ich Platz in meinem Zimmer geschaffen, Bücher gegen Rad. Das Rad braucht einen guten Platz, sonst fahr ich nicht. Wenn das Ding in einer doofen Ecke steht, macht es auch keinen Spaß, es zu benutzen.
Ach ja, „alle“ sagen, ich spinne, da fährt man ein paar Mal drauf und dann verstaubt das Ding im Keller. Keine Ahnung, aber wenn ich’s nicht ausprobiere, werde ich es nicht wissen. Nun fehlt mir noch irgendwas, was Puls und Leistung anzeigt. Die Szene ist ja schwer in Bewegung, so dass sicher laufend mit Neuerungen zu rechnen ist. Mir gefällt das misfit shine gut, weil es so variabel zu tragen ist und auch Fahrradfahren erkennt. Aber eben auch gehen, Treppen steigen etc. Leider habe ich kein iPhone und mein iPad ist zu alt. Es liegt an Bluetooth, man braucht Bluetooth 3 und ich habe nur Bluetooth 2.