Update Januar 2016

Ja, ja, ich rauche immer noch. Und ich huste wieder wie verrückt. Es geht aber noch schlimmer, da ich bisher erst zweimal Codein benutzt habe, aber ich bin schon nah dran am worst case. Ich rauche zuhause immer noch heimlich. Das ist einerseits natürlich völlig verrückt, weil ich mir nicht ernsthaft vorstellen kann, dass die anderen das nicht mitbekommen. Andererseits bin ich Profi im Vertuschen. Auf jeden Fall rauche ich dadurch immer noch weniger als früher.

Mittlerweile ist das Rauchen sehr verpönt. Ich finde es generell gut, dass das Rauchen möglichst überall verboten wird, da wäre es natürlich nur konsequent vom Gesetzgeber auch den Verkauf zu reglementieren. Aber das würde ja Steuern kosten, ne‘ dann soll’s doch lieber Leben kosten.

Mein absoluter Aufreger ist aber, wer sich so alles herausnimmt, mich wegen der Raucherei anzugehen. Das scheint für manche nichtrauchende Menschen eine gute Gelegenheit zu sein, sich überlegen zu fühlen. Meistens ist für mich offensichtlich, dass diese Menschen selbst mit irgendeinem „Laster“ kämpfen.

Vor kurzem habe ich die Hormone für die Wechseljahrsbeschwerden abgesetzt und nach einigen Tagen kamen wieder Hitzewallungen, die mich in Schweiß gebadet sein ließen. Also nehme ich die Hormone wieder.

Meiner Auflistung unwirksamer Bücher konnte ich wieder ein Buch hinzufügen.

Konsequenz:
Ich halte mich für einen konsequenten Menschen. Auch wenn ich es bisher nicht geschafft habe, mit dem Rauchen aufzuhören, habe ich andere Dinge sehr wohl geändert.
Ich habe meinen Milchkonsum auf Null reduziert. Keine Milch mehr im Kaffee, kein Joghurt mehr, keine Butter. Sahne und Quark stehen noch auf meinem Speisezettel. Ich war besessen von einer bestimmten Sorte Joghurt mit Kirschgeschmack. Niemals konnte ich mir vorstellen, einen anderen Joghurt zu essen. Und siehe da, es geht doch und nach einiger Zeit schmeckt der andere Joghurt völlig ok. Mittlerweile habe ich den Joghurt ganz gestrichen.

Ich esse seit Ewigkeiten Müsli, kalt natürlich und habe das vor einigen Monaten auf warm umgestellt. Das war zuerst auch gewöhnungsbedürftig. Ist aber jetzt völlig ok.

Meine Zukunft sehe ich weiterhin Zigarettenfrei. Wann auch immer.

Raucher-Update

Nun haben wir den 22.2.2015 und ich rauche munter vor mich hin. Während der Arbeit rauche ich offen, zuhause immer noch heimlich. Ich weiß, dass ist völlig bescheuert, aber dadurch rauche ich immer noch weniger als in alten Zeiten. Ich glaube schon, dass meine Mitbewohner wissen, dass ich wieder rauche, aber niemand spricht es an. Also stehle ich mich mehrmals am Tag heimlich aus dem Haus und qualme ich versteckten Eckchen. Bisher kam mir der Winter mit der Dunkelheit zugute, wenn nun die Tage länger werden, muss ich wohl doch mal mein Rauchen offiziell machen.
Ich huste schon wieder stark, Tendenz: das geht aber noch besser.

Mit dem Rückfall ist wieder meine gesamte Motivation, mit dem Rauchen aufzuhören, in sich zusammengebrochen und ich habe im Kopf alle „Nichtraucherstrategien“ in die hinterste Ecke verbannt.
Gleichzeitig weiß ich aber, dass es ein Spiel auf Zeit ist, den diesen doofen Husten kann ich nun mal nicht ignorieren. Bzw. ich ignoriere ihn, aber meine Umwelt nicht.

Wie auch immer ich den nächsten Versuch angehe, auf keinen Fall mit Champix.
Mein Resümee aus der Zeit mit Champix ist, dass es super gegen das Rauchen hilft, aber zermürbende Nebenwirkungen hat. Und wenn man Champix absetzt, ist man auch schnell wieder dabei.

Übrigens nehme ich weiterhin Hormone gegen die Wechseljahrsbeschwerden. Ich will im langen Sommerurlaub einmal testen, ob ich sie absetzen kann.

Der Ausstieg aus dem Ausstieg

Eigentlich hatte ich ziemlich viel Angst vor dem Absetzen von Champix und überlegte mir, die Dosis erst einmal noch weiter zu reduzieren. Aber dann habe ich samstags die Tablette vergessen und das erst im Halbschlaf im Bett gemerkt. Ich nahm mir also vor, die Tablette sofort am nächsten Morgen zu nehmen. Sonntag Morgen war ich dann bester Laune, so dass ich keine Tablette nahm. Und somit war der Ausstieg geschafft. Die nächsten Tage hatte ich noch mal arg zu kämpfen und stand auch mal mit der Zigarette und dem Feuerzeug in der Hand da und rang mit mir.  Täglich komme ich in irgendeine Situation, die in meinem Kopf einen Schalter umlegt, eine Klappe geht auf und heraus purzelt der Satz: Jetzt rauche ich eine.

Andererseits sehe ich beim täglichen Blick in den Spiegel voller Erstaunen und Entzücken, dass ich keine geschwollenen Augen mehr habe und dass die Schwellungen noch mehr zurück gehen als ich je für möglich hielt. Nicht, dass ich mir Hoffnungen auf eine Modelkarriere machen würde, aber als Quasimodo kann man mich jetzt auch nicht mehr besetzen.

Letztes Wochenende hatte ich die erste Erkältung seit dem ich nicht mehr rauche. In den letzten Jahren habe ich Erkältungen gefürchtet. Alle Symptome kamen und gingen, nur der Husten blieb mir stärker denn je erhalten und ich brauchte Wochen oder Monate, um wieder auf meinen normalen Hustenlevel zu kommen.
Und nun: einen Tag richtig gelitten, mehrere Tage gehustet, aber alles ganz normal, wie andere Menschen auch. Und nun, schwupp, alles weg, gesund!

Meine Wechseljahrsbeschwerden, sprich extreme Hitzewallungen, sind durch die Hormone völlig verschwunden. Östrogene und Gestagene sollen ohne Unterbrechung genommen werden, weil man sonst einen Zyklus künstlich herbeiführen würde. Das kann nicht so ganz stimmen, denn ich bin mittlerweile bei einem etwa 14 bis 20 Tage-Zyklus. Beim nächsten Arztbesuch muss ich das mal abklären.

Wehwehchen kommen, Wehwehchen gehen, mal schneller, mal langsamer.
Und nun gehen sie mal gar nicht mehr:
Es schmerzt irgendwo im linken Handgelenk, ohne für mich erkennbare Ursache. Seit bestimmt 2,5 Monaten. Schonen hilft nichts, Salbe hilft nichts, ignorieren hilft nichts.
Bisher habe ich einen Arztbesuch vermieden, weil ich so ungerne zu Ärzten gehe und meistens hinterher denke, dass ich mir den Besuch auch hätte schenken können.
Weil es so schön einfach einzurichten ist, war ich beim Betriebsarzt. Der, zumindest mir gegenüber, einen Hang zum dramatisieren hat. Vor ein paar Jahren hat er mir eine Zukunft an einem behindertengerechten Arbeitsplatz ausgemalt, nur weil ich mittlerweile im Nahbereich nicht mehr so gut sehe. In den letzten Jahren war davon keine Rede mehr, eher fand er die Leistung meiner Augen lobenswert. So in etwa ist es mir jetzt auch mit den Schmerzen im Handgelenk gegangen. „Hmm, ganz schlimme Sache, haben sonst eigentlich nur Omas und alte Tanten. Kann man aber heutzutage was dran machen, da gibt es Prothesen.“ sagt der Doc. Omas? Alte Tanten? Prothesen? Geht’s vielleicht eine Nummer kleiner? Nach ein paar weiteren Drehungen der Hand kommt dann die Entwarnung: „Ach, diese Bewegung tut nicht weh? Na, dann ist es doch etwas anderes.“

Gong – 2. Runde

Jetzt dümpel ich seit Wochen vor mich hin. Nehme täglich 1 mg Champix und rauche mittlerweile 4 Zigaretten pro Tag. Mein Husten wird täglich mehr, mir geht’s nicht gut und nicht ganz schlecht. Die Kollegin, die ebenfalls mit Champix aufhören wollte, redet nicht mehr davon und ich bin zu der Einsicht gelangt, dass es nichts bringt, meine Ziele an das Verhalten einer anderen Person zu koppeln.
Neben dem guten Gefühl, einen gewissen Nikotinpegel aufrecht zu erhalten, rauche ich die Zigaretten aus zwei Gründen. Einmal ist es das starke Gefühl: jetzt tue ich mir etwas Gutes und zum Zweiten kommt jedes mal wenn ich in die Situation komme, dass ich alleine sein werde, sofort der Gedanke: ja dann kann ich in aller Ruhe eine rauchen.
Seit gestern habe ich Urlaub, ich muss meinen Resturlaub dieses Jahr abnehmen. Da mir klar war, wenn ich mir kein konkretes Datum setze, höre ich nie auf, habe ich den Urlaub für meinen zweiten Aufhörversuch festgelegt. Am Mittwochabend habe ich die Dosis Champix wieder auf 2 mg pro Tag erhöht und nachdem ich gestern morgen noch eine geraucht habe, versuche ich nun, clean zu sein. Dauernd denke ich, komm‘ die eine noch… Und doch weiß ich, so geht’s ja nicht. Und ich bin das Champixzeug so satt, bäh.
Da ich nun frei habe, ist es ziemlich egal, wie müde ich bin und wieviele Nickerchen ich am Tag mache und ob ich nachts gut oder schlecht schlafe. Im Moment habe ich vor, bis nächsten Mittwoch einschließlich bei 2 mg zu bleiben und ab Donnerstag wieder auf 1 mg zu gehen, da ich dann einen Kurs besuche, bei dem ich a) um 5 Uhr aufstehen muss und b) fit sein sollte. Der Kurs dauert 4 Tage. Danach gehe ich wieder arbeiten und will schnellstmöglich ganz runter von Champix.

Seit etwas über 3 Wochen nehme ich nun Hormone gegen die Hitzewallungen, die wirklich weniger geworden sind. Schwitzattacken habe ich fast gar keine mehr. Die Östrogene nehme ich als Gel, welches ich mir auf den Arm reibe. Eine exakte Dosierung ist problematisch. Bei dem Versuch, die Anweisung auf dem Beipackzettel zu befolgen, kam die halbe Dosis heraus, wie ein Nachwiegen mit der Briefwaage zeigte. Aber wer hat schon eine Waage, die exakt 2,5 mg anzeigt? Zusätzlich nehme ich noch Gestagene in Tablettenform. Beides muss nach einem bestimmten Zeitplan eingenommen werden, dafür habe ich einen Kalender gebastelt, sonst könnte ich mir nicht merken, was ich wann nehmen muss.

Nix Neues im wilden Westen

So, bei der Frauenärztin war ich. Zwei Stunden Fahrzeit, 45 Minuten im Wartezimmer und das alles mitten am Tag während der Arbeitszeit. Aber gut, ich habe einen Fuß in der Praxis und die Ärztin war mir sehr sympathisch. Nun nehme ich Östrogene in Gelform, die man auf die Haut reibt und Gelbkörper in Tablettenform. Ich habe den Eindruck, dass die Hitzewallungen und Schweißausbrüche noch schlimmer geworden sind. Es ist ein Gefühl, als wenn ich unter der Schicht Kleidung koche. Absolut unerträglich. Seit 5 Tagen nehme ich nun das Östrogen, mit den Tabletten fängt man erst am 10. Tag an.
Ich vermute, dass das Champix einen Anteil daran hat, dass mein Körper nicht in der Lage ist, die Temperatur über den Tag hinweg konstant zu halten.

An der Zigarettenfront hat sich nichts verändert. 3-4 Zigaretten pro Tag und 1 mg Champix.

Frust

Mensch, mensch, in meinem Kopf ist eine Achterbahn. Nun habe ich seit dem 8.6. Champix genommen, bin gut von den Tabletten runter und seitdem ich dieses Drecks-Champix abgesetzt habe, rauche ich wieder immer mehr. Wie immer, erst eine, dann Wochen später noch eine und dann geht es immer schneller. Heute war der schlimmste Tag mit 3 Stück. Neben allen beschissenen Nebenwirkungen von Champix bin ich in die Wechseljahre gekommen und habe massive Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Anscheinend so schlimm, so schlimme Schweißausbrüche hat keine einzige Frau mit der ich bisher gesprochen habe. Nun bin ich bei einer TCM-Frau in Behandlung und bekomme Akupunktur, nach der 6. Behandlung waren meine Beschwerden fast weg, werden nun aber wieder viel schlimmer. Ob es daran liegt, dass mein Zigarettenkonsum wieder mehr wird? Nun habe ich Nadeln im Ohr, gegen das Rauchen, das hilft aber null. Ich fange wieder mit Champix an und sehe doch mal zu, dass ich einen Termin bei einer Frauenärztin bekomme. Ich war hier im Ort bei so einem irren Frauenarzt, ein Idiot. Er hat mit ein Hormonpräparat in die Hand gedrückt – können Sie ja mal ausprobieren. Und im Beipackzettel steht, man solle es nicht alleine nehmen, sondern nur in Kombination mit einem weiteren Präparat. Die TCM-Dame hat mir auch Ernährungsratschläge gegeben. Ich habe nun ein Buch zur 5 Elemente Ernährung gelesen, also das alles umzusetzen ist mir viel zu schwierig. Ich bin gerne bereit, einige Ratschläge zu beherzigen, aber keinesfalls in dieser Intensität. Im Moment ist es zum Kotzen, meine Gedanken drehen sich nun seit Juni ausschließlich um‘s Rauchen und die Schweißausbrüche. Ich hab‘ da keine Lust mehr zu. Ich habe auch keine Lust mehr, mich unpässlich zu fühlen. Obwohl, wenn ich nachdenke, vorher haben sich meine Gedanken nur um das Rauchen gedreht und mein Alltag wurde komplett von dem schlimmen Husten bestimmt. Der Husten war so gut wie weg. Also, morgen fange ich wieder mit Champix an.
 Ich möchte alles wirklich nicht schwer nehmen, aber es gelingt mir nicht.

Traditionelle europäische Medizin vs. Traditionelle chinesische Medizin bei Wechseljahrsbeschwerden

Da fange ich doch mal mit meinem Besuch beim Frauenarzt an, denn mit dem Thema bin ich schnell durch.
Ein Arzt am Rande der Großstadt, neu in der Praxis. Erster Eindruck: Praxis genau so heruntergekommen wie beim Vorgänger, überraschenderweise war der Arzt nicht mehr der jüngste. Was bewegt einen Arzt in fortgeschrittenen Jahren, neu in eine heruntergekommene Praxis zu gehen? Wo war er vorher? Warum hat er es nicht weiter gebracht?
Zuerst Blutabnahme und die Frage, ob ich eine Krebsvorsorgeuntersuchung machen lassen will. Vorsorge? Da wird doch nichts vorgesorgt. Das ist nur ein Anschauen des Ist-Zustandes. Aber gut, sollen sie mal schauen. Dann der Hinweis der Arzthelferin, dass ein Ultraschall nicht von der Kasse bezahlt wird, ich ihn aber selbst bezahlen kann. Ich habe abgelehnt. Frage der Arzthelferin: „Ja wollen sie denn nicht ihre Gebärmutter sehen?“ – Antwort: „Nö.“ Das sollte ich dann auch unterschreiben.
Beim Arzt, Schilderung der Beschwerden, also Wechseljahre, Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Merke mit einem fragenden Ton an, dass man Hormone wohl nicht nehmen soll und was er rät. Er nennt Remifemin als pflanzliches Präparat. Als ich sage, dass ich schon Cimicifuga nehme, sagt er, dass wäre das selbe. Damit war das Thema beendet. Dann kam die Untersuchung, bei der er wie ein Berserker in meinem Unterleib herumfuchtelte, mit den Worten: „Geht’s noch? Ich finde den Muttermund nicht.“
NEIN, ES GEHT NICHT MEHR!!!!
Und dann machte er eine Ultraschalluntersuchung, mit der Bemerkung, ich hätte zwar unterschrieben, dass ich sie nicht wolle und nicht zahlen würde, er mache sie aber nun trotzdem. Und zur Verabschiedung drückte er mir dann noch eine Probe Hormone in die Hand gynokadin, ein Gel welches ich ja einmal ausprobieren könne.
Kein Wort über Gefahren der Hormone, Krebsrisiko, Schlaganfall, Thrombose, Herzinfarkt.
Kein genaues Herausfinden welche Hormone in welcher Dosierung ich brauchen würde.
Kein Wort über meinen Lebensstil und was man selbst tun könnte, um besser mit den Beschwerden zu leben.
Nun kann man sich fragen, warum ich denn in so eine Praxis gehe. Da gab’s einen Termin in 2 Wochen, woanders erst im November. Hallo! – ich brauche jetzt Hilfe, nicht in mehreren Monaten.

Nun zu meinem Besuch in einer Praxis für TCM:
Die Heilpraktikerin, eine Asiatin, fragte nach dem Grund meines Besuches. Also Wechseljahre mit Hitzewallungen und Schweißausbrüchen und seit Jahren Hautprobleme an Händen und Füßen. Größter Handlungsbedarf besteht aber eindeutig bei den Schweißausbrüchen.
Sie machte eine Puls- und eine Zungendiagnostik und fragte mich sehr viel zu meinem Befinden und Lebenswandel. Leider konnte ich mir das nicht alles merken.

  • ob ich Schmerzen habe und wo
  • Beschwerden an den Augen, Ohren, Kopf, Rücken
  • wie schlafe ich
  • was mache ich beruflich
  • was mache ich als Sport
  • was esse ich, morgens, mittags, abends
  • esse ich Süssigkeiten
  • trinke ich Alkohol
  • wie ist meine Verdauung
  • habe ich Stress, beruflich und/oder privat
  • rege ich mich schnell auf, über Kleinigkeiten?

Bei der ganzen Befragung machte sie zunehmend ein Gesicht das nichts Gutes verhieß. Ich habe ihr das auch gesagt, dass ihr Gesicht ausdrückt – es ist zu spät, bei Ihnen ist nichts mehr zu machen.
Sie lachte ein bisschen und erklärte mir dann, dass ich eine Nieren – Yin – Schwäche habe.
Ich müsse mir das so vorstellen:
In mir ist das Feuer und das Wasser.
In jungen Jahren ist das Feuer eine Sonne und das Wasser ein Meer.
Sonne und Meer sind so groß, dass weder die Sonne das Meer austrocknen kann, noch das Meer der Sonne etwas anhaben kann.
Mit den Jahren wird aus der Sonne ein Herd. Und aus dem Meer wird ein Topf mit Wasser.
Nun ist es schon viel schwieriger, eine Balance zu halten, so dass das Wasser im Topf nicht verkocht.
Ich würde den Herd immer weiter befeuern und das Wasser gleichzeitig verbrauchen. Ich feuere durch z.B. Kaffee, Stress, ein leicht erregbares Temperament und verliere das Wasser durch Schwitzen und dauerndes Pinkeln.
Sie hat mir noch am gleichen Tag einen Ernährungsplan gemailt. Ich gehe davon aus, dass der Plan den deutschen Essgewohnheiten angepasst ist. Ich habe die Diagnose gegoogelt und die Ernährungsvorschläge wiedergefunden. Nur das Frühstück sieht meistens anders aus. Meist wird ein warmer Brei empfohlen. Hier also der Plan meiner Heilpraktikerin:

Diagnose: Nieren-Yin-Mangel

Ernährungsprinzip für Sie: Yin stärkende Nahrungsmittel bevorzugen und Yang stärkende Nahrungsmittel vermeiden. 

Folgende Nahrungsmitteln vermeiden Sie zu essen und trinken

  • Rohes Müsli
  • Süßigkeiten, Zucker
  • Kuchen, Kekse
  • Eis
  • Honig 
  • Cola, Limonade
  • Säfte
  • Fertige Nahrungsmittel mit Konservierungsmittel
  • Frittiertes
  • Scharfe Gewürze
  • Bratwurst, Gegrilltes
  • Alkohol

 Folgende Nahrungsmittel bitte dosiert essen und trinken

  • Eier: 1 bis 2 Mal in der Woche in kleinen Mengen
  • Fisch(dünsten, nicht frittieren): 1 bis 2 Mal in der Woche essen.
  • Fleisch(mager): 3 bis 4 Mal in der Woche
  • Obst: eine Portion am Tag. 
  • Salat: 3 mal in der Woche 
  • Aufschnitt: 2 Mal in der Woche, bevorzugt Schinken, Pute, Roastbeef
  • Milchprodukte: 2 bis 3 Mal in der Woche in kleinen Mengen
  • Tofu: ab und zu
  • Marmelade: ab und zu in kleinsten Mengen
  • Hülsenfrüchte: ab und zu
  • Nüsse: ab und zu in kleinsten Mengen
  • Kaffee: möglichst vermeiden
  • Grüner Tee: maximal 1-2 Tassen am Tag
  • Schwarzer Tee: möglichst vermeiden

 Folgende Nahrungsmittel können Sie essen und trinken

  • Kartoffel
  • Gemüse alle Sorten (nur kurz kochen, damit Vitamine erhalten bleiben)
  • Nudel ohne Ei
  • Reis: sowohl geschält als auch Vollkorn
  • Brot(Weizen, Roggen, Dinkel…abwechselnd): feingemahlene Vollkorn 
  • Hirse, Buchweizen, Mais
  • Wasser
  • Kräutertee, Rooibusch Tee

Zum Frühstück empfehle ich Ihnen Brot ohne Butter oder Margarine, mit Schinken, Pute, Tomaten, Gurken und Krautsalat. Ab und zu mit Marmelade, Ei.

 Zum Mittag und Abend empfehle ich 

  •  Eintopf mit selbst gekochte Hühnerbrühe oder Rinderkraftbrühe und Kartoffel, Getreide, Gemüse
  • Mageres Fleisch mit Kartoffeln und Gemüse (ohne Kräuterbutter)
  • Suppen mit Gemüse
  • Nudel mit Gemüse, mit  ein wenig oder ohne Fleisch, aber keine fettige Soßen.
  • Reis mit Gemüse, und ein wenig oder ohne Fleisch. Kochen den Reis ohne Fett
  • Fisch mit Kartoffeln und Gemüse (ohne Kräuterbutter)

 Achten Sie auch drauf, dass die Mahlzeiten regelmäßig sind. Möglichst oft warm essen und trinken. Möglichst keine fertigen Nahrungsmittel zu sich nehmen. Wechseln Sie so oft wie möglich die Sortimente.

Die Dame schimpfte mit mir, weil ich nur am Wochenende koche. Ich solle jeden Tag warm essen. Ganz schlimm an diesem Plan finde ich, dass das rohe Müsli bei den don’ts steht – bisher die Mahlzeit am Tag, die mein Gewissen immer beruhigt hat. Und ob ich den Kaffeekonsum einschränken werde, weiß ich noch nicht. Kaffee ist meine Antwort auf den Wunsch nach einer Zigarette.

Nun bekomme ich Akupunktur. Zwei Sitzungen hatte ich schon.
Es hat sich eindeutig etwas verändert. Die Hitzewallungen sind genauso häufig wie vorher, allerdings ist die Intensität geringer geworden. Vor allem, wenn ich die Chance habe, mir sofort die Kleidung vom Leib zu reißen, so dass gar nicht erst ein Hitzestau entsteht.

Ich erzählte der Heilpraktikerin, dass ich gelesen hätte, dass schweißtreibendes Ausdauertraining die Hitzewallungen positiv beeinflussen könne und ich also mit so einem Training begonnen hätte. Sie riet mir dringend davon ab. Dadurch würde der Topf mit Wasser ja noch mehr geleert. Wenn ich mich körperlich betätigen wolle, solle ich ruhige Sachen machen, wie Qi Gong. Das braucht man mir nicht zweimal sagen.

Mein Plan für die nächste Zeit sieht also so aus:
weiter Cimicifuga nehmen
weiter Akupunktur
statt abends ein rohes Müsli, morgens einen warmen Brei
öfter warm essen
schauen, ob ich den Kaffeekonsum ein bisschen reduzieren kann

was riecht’s denn hier so?

…es riecht verbrannt, weil ich es doch tatsächlich geschafft habe, ein Stück tiefgefrorenen Pflaumenkuchen in der Mikrowelle zu verbrennen.
Ich wusste gar nicht, dass das in der Mikrowelle geht.
Na, jetzt riecht es hier ein bisschen unangenehm.

Eine weitere durchgeschwitzte Woche später sieht es so aus:

  • am Donnerstag habe ich eine Zigarette geraucht. Ich habe den ganzen Vormittag auf die Mittagspause gewartet, bin zur Tankstelle, habe mir eine Packung Zigaretten gekauft, mich in die hinterste Parkplatzecke verzogen und dort genüsslich eine geraucht.
  • am Freitag wollte ich natürlich wieder eine rauchen. Ich habe mit der Zigarette in der Hand am Auto gestanden und hin und her überlegt, wie ich den Druck im Brustkorb, der nach der Zigarette schreit, weg bekomme. Ich hab‘ die Zigarette mit dem Feuerzeug angemacht und einfach vor sich hin verqualmen lassen. Da hab‘ ich mal ein Näschen Qualm abbekommen und war zufrieden.
  • ich warte auf meine Arzttermine, am Montag TCM und am Dienstag beim Frauenarzt. Ich kenne den Frauenarzt nicht, hatte mir nur unter der Woche in einem Verzweiflungsanruf bei „meinem“ Frauenarzt einen Termin geben lassen wollen und erfahren, dass in der Praxis ein neuer Arzt ist.
  • seit einer Woche nehme ich nun die homöopathischen Tropfen Cimicifuga gegen die Wechseljahrsbeschwerden, ich merke nix. Allerdings vergesse ich sie öfter mal.
  • bei iTunes habe ich mit dem Stichwort Wechseljahre und Hitzewallungen gesucht und mir diverse Radiosendungen angehört. Eine Sendung war von Radio Horeb, von diesem Sender hatte ich noch nie gehört. Als eine Anruferin sagte, ihr hätten das Gebet und die Beichte so sehr geholfen, war für mich Schluss. Also, ein religiöser Sender, dass ist gar nichts für mich. Am besten hat mir eine Sendung von Bayern 2 aus der Reihe: Das Gesundheitsgespräch, gefallen. Der Moderator und Marianne Koch, die ehemalige Schauspielerin und nun Ärztin haben für mich sehr kompetent und vernünftig über das Thema Wechseljahre gesprochen. Auch hier wurde gesagt, dass anstrengender, also schweißtreibender Sport die Symptome der Wechseljahrsbeschwerden lindern oder ganz verschwinden lassen kann. Ich hab‘ mir dann noch aus der gleichen Reihe die Sendung „Hoch von der Couch! – Wundermittel Bewegung“ angehört.
  • Also fange ich nun mal mit schnellem Gehen an, 30 Minuten mindestens, jeden zweiten Tag mindestens. Ich liebäugle damit, früher aufzustehen und mein Sportprogramm morgens zu absolvieren. Allerdings bin ich nicht gerade die Frühaufsteherin. 5.30 Uhr müsste dann der Wecker klingeln. Gestern bin ich zum ersten Mal losgegangen. Ich muss erst mal schauen, welchen Weg ich gehe. Wenn ich bedenke, dass ich bisher keine Luft für 100 Meter hatte, dann war ich gestern gut unterwegs. Ich habe seit Jahren Walkingstöcke im Keller, neu, noch nicht ausgepackt – vielleicht schaue ich sie mir einmal an ;-))
  • und vielleicht kaufe ich mir einen Crosstrainer. Den will ich aber zuerst einmal ausprobieren.

Ich krieg‘ die Krätze

Da ziehe ich mir alles zum Thema Wechseljahre rein und dauernd heißt es, ja… die Japanerinnen und die Naturvölker, die haben nicht so Beschwerden wie wir Europäerinnen. Und Frauen die es leicht nehmen, haben’s auch leichter.
Klar, weil ich es so schwer nehme, habe ich die Hitzewallungen. Ich hab‘ da, glaube ich, die Reihenfolge nicht ganz mitbekommen. Erst habe ich es schwer genommen und dann kamen die Hitzewallungen?? Was nahm ich denn schwer? Es ist doch eher umgekehrt, erst die Hitzewallungen und dann bin ich genervt.
Ja Mensch, warum nehme ich es nicht leicht? Da stehe ich doch mutig zu den Schweißflecken auf der Kleidung und dass ich mich zigmal am Tag fühle, als wenn ich in einem Backofen stecken würde – ein Schwächling, wer damit hadert. Ungefähr jede Stunde renne ich auf’s WC, reiße mir die Klamotten vom Körper und warte darauf, dass der Anfall vorbei geht. Sagen wir mal, etwa 10 Minuten dauert es. Also stehe ich an einem durchschnittlich langen Arbeitstag 1 Stunde, 40 Minuten auf dem Lokus herum und warte auf das Ende einer Hitzewallung. Traum meiner schlaflosen Nächte.
Ne, das nehme ich nicht mehr leicht und bin nur noch restlos genervt.

Aber als kleines Bonbon für meine arme europäische Weichei-Seele: Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben ein Rad am Auto gewechselt. Ganz alleine, ohne Hilfe, als Frau, in den Wechseljahren.

Ich habe fertig!

So, letzten Montag bin ich auf 0,5 mg Champix runter und seit heute auf Null.
Eigentlich wollte ich nächsten Montag mit den Tabletten aufhören, aber….
Die Schweißausbrüche werden immer mehr, mittlerweile falle ich teilweise fast übergangslos von einem in den nächsten. Zuhause ist das alles egal, lästig, aber mehr nicht. Aber im öffentlichen Leben finde ich das indiskutabel. Ich schaffe es so gerade, nicht zum nächsten Arzt zu laufen und mir Hormone verschreiben zu lassen. Ich will zuerst am 9.9. in die Praxis für Traditionelle Chinesische Medizin.
Ich habe eine angebrochene Flasche Cimicifuga comp. von der Firma Weleda vermacht bekommen. Scheint homöopathisch zu sein. Ich habe mir seit heute morgen die Höchstdosis verordnet. Deshalb habe ich auch mit Champix aufgehört, ich will nicht beide „Medikamente“ vermischen.
Zur Zeit lese ich das Buch „Besser Leben durch Selbstregulation“ von Frank Meyer. Es befand sich auf der Liste der empfohlenen Bücher einer Feldenkrais-Lehrerin, ich bin aber dann noch einmal durch einen anderen Hinweis darauf gestoßen.
Herr Meyer rät, sich bei all den unangenehmen, ungewollten Dingen, die einem im Leben widerfahren, vorzustellen, dass eine andere Person ganz bewusst entschieden hat, dass einem das passieren soll. Man solle schauen, wenn man sich sein eigenes Leben in einem größeren Zusammenhang ansieht, was die Person für einen Grund gehabt haben könnte, dass sie einen diesen unangenehmen Dingen aussetzt.
Wenn ich also die Hitzewallungen und Schweißausbrüche nehme, ist mein erster Gedanke – wie ungerecht, jetzt kämpfe ich schon so doll, dass ich nicht mehr rauche und jetzt muss ich mich auch noch mit starken Wechseljahrsbeschwerden herumplagen. Frage ich mich, wozu die Hitzewallungen gut sein könnten, fällt mir sofort ein, dass sie einen Großteil meiner Aufmerksamkeit absorbieren, Aufmerksamkeit, die ich sonst wahrscheinlich den Zigaretten geben würde.
Da habe ich doch heute tatsächlich noch eine ganze Schachtel Zigaretten gefunden.
Ich denke weiter jeden Tag oft an Zigaretten. Aber der Gedanke beisst sich nicht fest im Kopf, er kommt und geht.

Nach noch nicht einmal einem Monat ist der erste Fächer kaputt. So ein Fächer besteht aus einzelnen Lamellen, diese werden aufeinander gelegt, an einem Ende durchbohrt und dort durch einen Stift verbunden. Dieser Stift war aus Kunststoff, mit breiteren Köpfen an den Enden, damit der Stift nicht verrutscht. Ein Kopf ist zerbröselt. Da ich bisher keine Ahnung hatte, worauf ich beim Fächerkauf achten muss, hatte ich den Verkäufer extra gefragt, ob der Fächer alltagstauglich oder mehr als Deko gedacht sei. Ich bekam keine Antwort. Meine anderen beiden Fächer haben einen Metallstift, ich hoffe, sie halten länger. Ein Fächer war einmal ein Gastgeschenk einer Spanierin und den zweiten Fächer habe ich  bei chopstick gekauft.

In zwei Wochen fängt endlich wieder der Qi-Gong und Yoga-Unterricht an.