…und wieder Start Champix

Die letzte Woche war nicht so gut.
Mein Arbeitgeber hat Kündigungen angedroht.
Noch ist nicht klar, wer gehen muss. Klar ist nur, es werden welche gehen und wieviele.
Die, die bleiben „dürfen“, werden in eine neue Firma gesteckt.
Obwohl ich seit langem mit Umwälzungen rechne, schockt mich die Realität dann doch.
Und sofort sagt meine innere Stimme – ja Mensch, in so einer schweren Situation, da kannst’e jetzt ruhig eine rauchen. Hab‘ ich auch gemacht.
1. Tag eine
2. Tag zwei
3. Tag eine
4. Tag eine
und es ist ein ganz drängendes Gefühl, dass ich sofort eine rauchen muss. Und das Gefühl geht nicht weg. Während ich Champix nahm, habe ich oft und immer wieder gedacht, dass ich eine rauchen möchte. Aber das war wie ein Gedanke der kommt und geht. Aber dieses Gefühl jetzt, ist da und drängt und geht nicht weg, nicht nach einer Stunde und nicht nach 2 oder 3 Stunden.
Ich war gestern ziemlich verzweifelt und sah schon das Ende meiner Nichtraucherzeit. Aber dann kam mir die rettende Idee: Ich fange wieder mit Champix an. Gestern und heute 0,5 mg. Und das drängende Gefühl ist weg. Ob das nun wirklich der Wirkung des Medikamentes geschuldet ist oder meinem Gefühl, dem Verlangen nicht hilflos und alleine ausgeliefert zu sein, ist mir wurscht. Hauptsache es wirkt. Hätte es nicht gewirkt, ich hätte die Dosis erhöht.

Fünf Akupunktursitzungen habe ich nun hinter mir. Bei der letzten ging es mir gar nicht gut, wegen der beruflichen Situation. Ich hatte schon nach dem Aufstehen einen Druck im Kopf und rang um Beherrschung. Was ich dann gar nicht gebrauchen kann, ist Ansprache. Sobald mich jemand fragt, wie es geht, fällt meine Beherrschung in sich zusammen und ich fange an zu heulen. Und ich hasse heulen.
Ich habe schon früher einmal gegoogelt, ob ich Methoden finde, sich das heulen abzugewöhnen. Ich fand nichts. Wie mag man das schaffen? Indem man sich abhärtet und sich regelmäßig schlimmen Situationen aussetzt?
Um zurück auf die Akupunktur zu kommen. Die Hitzewallungen und das Schwitzen werden immer weniger. Ein Traum.

Sei’s drum. Wir haben das schönste Herbstwetter. Ich habe gerade ein sehr leckeres Essen gekocht, aus der Zeitschrift köstlich vegetarisch Nr. 5 das Rezept Orientalischer Ofen-Hokkaido mit Joghurt und Koriander. Meine Kürbispremiere. Schmeckt wirklich gut. Ich habe immer erwartet, Kürbis wäre so fad wie Zucchini.

Das Leben ist eins der Härtesten

Ich kann es so sehen:
Ich bin bis auf Wehwehchen gesund, ich habe keine wirklich großen Probleme (z.B. Arbeitslosigkeit), niemand will mir etwas schlechtes anhaben – mir geht es gut. Als flüchtiger Gedanke wird mir das auch immer wieder bewusst.
Die meiste Zeit schwelgen meine Gedanken aber in einem Wust von Unpässlichkeiten.
Oder soll ich es so sehen:
Es ist eine Zeit des Umbruchs. Was man als junger Mensch immer wieder sieht, liest und hört, dass die Sause nicht ewig währt, kann man aber nicht glauben, bzw. sich für das eigene Leben nicht vorstellen. Nun bin ich aber definitiv an dem Punkt, an dem die Sause vorbei ist. Will sagen, der Körper, der in jungen Jahren extrem viel toleriert, meldet sich nun vehement mit seinen Ansprüchen.

3 Akupunktursitzungen habe ich mittlerweile hinter mir. Beim letzten Mal wurden unter anderem 3 Nadeln in den Bauch gesetzt. Eine der Nadeln tat extrem weh. Nicht das Einstechen, sondern die Zeit, die sie im Bauch steckte. Hinterher hatte ich den ganzen Tag das Gefühl, da steckt immer noch eine Nadel im Bauch.
Die Hitzewallungen und Schweißausbrüche sind seltener geworden, dauern nicht mehr so lange und sind weniger intensiv. Nachts kann ich wieder durchschlafen.
Meine nächste Akupunktursitzung ist morgen.
Ich bin sehr beeindruckt.

Die Ernährungsanweisungen setze ich um, indem ich statt kaltem Müsli warmen Getreidebrei esse. An freien Tagen esse ich das Müsli morgens, wenn ich arbeiten gehe  abends, da muss ich mal sehen, wie ich das ändere, denn morgens komme ich zeitlich nicht wirklich gut zurecht. Ich bin aber auch kein Frühaufsteher, so dass es mir sehr schwer fällt, noch früher aufzustehen. Weiterhin werde ich versuchen, mehr Mahlzeiten warm zu essen. Das ist mit Sicherheit eine Aufgabe, an der ich täglich arbeiten kann.
Schon vor der TCM-Diagnose wollte ich meinen Milchkonsum aus ethischen Gründen reduzieren. Die Milch im Müsli habe ich schon vor längerer Zeit durch Hafermilch ersetzt und nun habe ich auch eine Alternative für die Milch im Kaffee gefunden:
Alpro Soya for professionals, schmeckt sehr lecker und flockt nicht aus.
Den Sahnekonsum werde ich auch noch einschränken, da gibt es gute Alternativen. Schwierig wird es bei Joghurt, Quark und Käse. Mein Ziel ist es nicht, den Konsum von Milchprodukten auf Null zu fahren, sondern auf ein möglichst geringes Maß.

Nicht zu Rauchen fällt mir weiterhin schwer und ich  bin mir unsicher, ob ich es schaffe. Ich habe letzten Montag eine Zigarette geraucht und am Freitag nach zwei Zügen eine Zigarette wieder aus gemacht. Das ist nicht gut.

Ich habe einen interessanten Gedanken in einem Podcast gehört:
Jeden Tag einem anderen Menschen etwas Gutes tun, ohne dass dieser es weiß.
Ehrlich gesagt, kam spontan Ablehnung in mir hoch, ich will doch bewundert und gelobt werden, wenn ich einem anderen etwas Gutes tue. Aber der Satz hat sich in meinem Kopf festgesetzt und ich werde das Vorhaben verfolgen.

Um meine Augen herum habe ich wieder ein sehr müdes Gefühl. Ich kann das nicht näher beschreiben, mir ist die Körperpartie um meine Augen bewusst und das ist normalerweise nicht der Fall. Außerdem bekomme ich schlecht Luft, das ist neu. Das fällt mir vor allem nachts auf. Ob es mit einer neuen Matratze zusammen hängt?

Mein Ausblick für die nächsten Tage:
weiter zur Akupunktur gehen, heute erst einmal wählen gehen, wobei ich immer noch nicht weiß, welcher Partei ich meine Stimme geben soll, beruflich noch 4 Tage zu zweit an einem PC – das ist mir eigentlich viel zu nah.

Traditionelle europäische Medizin vs. Traditionelle chinesische Medizin bei Wechseljahrsbeschwerden

Da fange ich doch mal mit meinem Besuch beim Frauenarzt an, denn mit dem Thema bin ich schnell durch.
Ein Arzt am Rande der Großstadt, neu in der Praxis. Erster Eindruck: Praxis genau so heruntergekommen wie beim Vorgänger, überraschenderweise war der Arzt nicht mehr der jüngste. Was bewegt einen Arzt in fortgeschrittenen Jahren, neu in eine heruntergekommene Praxis zu gehen? Wo war er vorher? Warum hat er es nicht weiter gebracht?
Zuerst Blutabnahme und die Frage, ob ich eine Krebsvorsorgeuntersuchung machen lassen will. Vorsorge? Da wird doch nichts vorgesorgt. Das ist nur ein Anschauen des Ist-Zustandes. Aber gut, sollen sie mal schauen. Dann der Hinweis der Arzthelferin, dass ein Ultraschall nicht von der Kasse bezahlt wird, ich ihn aber selbst bezahlen kann. Ich habe abgelehnt. Frage der Arzthelferin: „Ja wollen sie denn nicht ihre Gebärmutter sehen?“ – Antwort: „Nö.“ Das sollte ich dann auch unterschreiben.
Beim Arzt, Schilderung der Beschwerden, also Wechseljahre, Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Merke mit einem fragenden Ton an, dass man Hormone wohl nicht nehmen soll und was er rät. Er nennt Remifemin als pflanzliches Präparat. Als ich sage, dass ich schon Cimicifuga nehme, sagt er, dass wäre das selbe. Damit war das Thema beendet. Dann kam die Untersuchung, bei der er wie ein Berserker in meinem Unterleib herumfuchtelte, mit den Worten: „Geht’s noch? Ich finde den Muttermund nicht.“
NEIN, ES GEHT NICHT MEHR!!!!
Und dann machte er eine Ultraschalluntersuchung, mit der Bemerkung, ich hätte zwar unterschrieben, dass ich sie nicht wolle und nicht zahlen würde, er mache sie aber nun trotzdem. Und zur Verabschiedung drückte er mir dann noch eine Probe Hormone in die Hand gynokadin, ein Gel welches ich ja einmal ausprobieren könne.
Kein Wort über Gefahren der Hormone, Krebsrisiko, Schlaganfall, Thrombose, Herzinfarkt.
Kein genaues Herausfinden welche Hormone in welcher Dosierung ich brauchen würde.
Kein Wort über meinen Lebensstil und was man selbst tun könnte, um besser mit den Beschwerden zu leben.
Nun kann man sich fragen, warum ich denn in so eine Praxis gehe. Da gab’s einen Termin in 2 Wochen, woanders erst im November. Hallo! – ich brauche jetzt Hilfe, nicht in mehreren Monaten.

Nun zu meinem Besuch in einer Praxis für TCM:
Die Heilpraktikerin, eine Asiatin, fragte nach dem Grund meines Besuches. Also Wechseljahre mit Hitzewallungen und Schweißausbrüchen und seit Jahren Hautprobleme an Händen und Füßen. Größter Handlungsbedarf besteht aber eindeutig bei den Schweißausbrüchen.
Sie machte eine Puls- und eine Zungendiagnostik und fragte mich sehr viel zu meinem Befinden und Lebenswandel. Leider konnte ich mir das nicht alles merken.

  • ob ich Schmerzen habe und wo
  • Beschwerden an den Augen, Ohren, Kopf, Rücken
  • wie schlafe ich
  • was mache ich beruflich
  • was mache ich als Sport
  • was esse ich, morgens, mittags, abends
  • esse ich Süssigkeiten
  • trinke ich Alkohol
  • wie ist meine Verdauung
  • habe ich Stress, beruflich und/oder privat
  • rege ich mich schnell auf, über Kleinigkeiten?

Bei der ganzen Befragung machte sie zunehmend ein Gesicht das nichts Gutes verhieß. Ich habe ihr das auch gesagt, dass ihr Gesicht ausdrückt – es ist zu spät, bei Ihnen ist nichts mehr zu machen.
Sie lachte ein bisschen und erklärte mir dann, dass ich eine Nieren – Yin – Schwäche habe.
Ich müsse mir das so vorstellen:
In mir ist das Feuer und das Wasser.
In jungen Jahren ist das Feuer eine Sonne und das Wasser ein Meer.
Sonne und Meer sind so groß, dass weder die Sonne das Meer austrocknen kann, noch das Meer der Sonne etwas anhaben kann.
Mit den Jahren wird aus der Sonne ein Herd. Und aus dem Meer wird ein Topf mit Wasser.
Nun ist es schon viel schwieriger, eine Balance zu halten, so dass das Wasser im Topf nicht verkocht.
Ich würde den Herd immer weiter befeuern und das Wasser gleichzeitig verbrauchen. Ich feuere durch z.B. Kaffee, Stress, ein leicht erregbares Temperament und verliere das Wasser durch Schwitzen und dauerndes Pinkeln.
Sie hat mir noch am gleichen Tag einen Ernährungsplan gemailt. Ich gehe davon aus, dass der Plan den deutschen Essgewohnheiten angepasst ist. Ich habe die Diagnose gegoogelt und die Ernährungsvorschläge wiedergefunden. Nur das Frühstück sieht meistens anders aus. Meist wird ein warmer Brei empfohlen. Hier also der Plan meiner Heilpraktikerin:

Diagnose: Nieren-Yin-Mangel

Ernährungsprinzip für Sie: Yin stärkende Nahrungsmittel bevorzugen und Yang stärkende Nahrungsmittel vermeiden. 

Folgende Nahrungsmitteln vermeiden Sie zu essen und trinken

  • Rohes Müsli
  • Süßigkeiten, Zucker
  • Kuchen, Kekse
  • Eis
  • Honig 
  • Cola, Limonade
  • Säfte
  • Fertige Nahrungsmittel mit Konservierungsmittel
  • Frittiertes
  • Scharfe Gewürze
  • Bratwurst, Gegrilltes
  • Alkohol

 Folgende Nahrungsmittel bitte dosiert essen und trinken

  • Eier: 1 bis 2 Mal in der Woche in kleinen Mengen
  • Fisch(dünsten, nicht frittieren): 1 bis 2 Mal in der Woche essen.
  • Fleisch(mager): 3 bis 4 Mal in der Woche
  • Obst: eine Portion am Tag. 
  • Salat: 3 mal in der Woche 
  • Aufschnitt: 2 Mal in der Woche, bevorzugt Schinken, Pute, Roastbeef
  • Milchprodukte: 2 bis 3 Mal in der Woche in kleinen Mengen
  • Tofu: ab und zu
  • Marmelade: ab und zu in kleinsten Mengen
  • Hülsenfrüchte: ab und zu
  • Nüsse: ab und zu in kleinsten Mengen
  • Kaffee: möglichst vermeiden
  • Grüner Tee: maximal 1-2 Tassen am Tag
  • Schwarzer Tee: möglichst vermeiden

 Folgende Nahrungsmittel können Sie essen und trinken

  • Kartoffel
  • Gemüse alle Sorten (nur kurz kochen, damit Vitamine erhalten bleiben)
  • Nudel ohne Ei
  • Reis: sowohl geschält als auch Vollkorn
  • Brot(Weizen, Roggen, Dinkel…abwechselnd): feingemahlene Vollkorn 
  • Hirse, Buchweizen, Mais
  • Wasser
  • Kräutertee, Rooibusch Tee

Zum Frühstück empfehle ich Ihnen Brot ohne Butter oder Margarine, mit Schinken, Pute, Tomaten, Gurken und Krautsalat. Ab und zu mit Marmelade, Ei.

 Zum Mittag und Abend empfehle ich 

  •  Eintopf mit selbst gekochte Hühnerbrühe oder Rinderkraftbrühe und Kartoffel, Getreide, Gemüse
  • Mageres Fleisch mit Kartoffeln und Gemüse (ohne Kräuterbutter)
  • Suppen mit Gemüse
  • Nudel mit Gemüse, mit  ein wenig oder ohne Fleisch, aber keine fettige Soßen.
  • Reis mit Gemüse, und ein wenig oder ohne Fleisch. Kochen den Reis ohne Fett
  • Fisch mit Kartoffeln und Gemüse (ohne Kräuterbutter)

 Achten Sie auch drauf, dass die Mahlzeiten regelmäßig sind. Möglichst oft warm essen und trinken. Möglichst keine fertigen Nahrungsmittel zu sich nehmen. Wechseln Sie so oft wie möglich die Sortimente.

Die Dame schimpfte mit mir, weil ich nur am Wochenende koche. Ich solle jeden Tag warm essen. Ganz schlimm an diesem Plan finde ich, dass das rohe Müsli bei den don’ts steht – bisher die Mahlzeit am Tag, die mein Gewissen immer beruhigt hat. Und ob ich den Kaffeekonsum einschränken werde, weiß ich noch nicht. Kaffee ist meine Antwort auf den Wunsch nach einer Zigarette.

Nun bekomme ich Akupunktur. Zwei Sitzungen hatte ich schon.
Es hat sich eindeutig etwas verändert. Die Hitzewallungen sind genauso häufig wie vorher, allerdings ist die Intensität geringer geworden. Vor allem, wenn ich die Chance habe, mir sofort die Kleidung vom Leib zu reißen, so dass gar nicht erst ein Hitzestau entsteht.

Ich erzählte der Heilpraktikerin, dass ich gelesen hätte, dass schweißtreibendes Ausdauertraining die Hitzewallungen positiv beeinflussen könne und ich also mit so einem Training begonnen hätte. Sie riet mir dringend davon ab. Dadurch würde der Topf mit Wasser ja noch mehr geleert. Wenn ich mich körperlich betätigen wolle, solle ich ruhige Sachen machen, wie Qi Gong. Das braucht man mir nicht zweimal sagen.

Mein Plan für die nächste Zeit sieht also so aus:
weiter Cimicifuga nehmen
weiter Akupunktur
statt abends ein rohes Müsli, morgens einen warmen Brei
öfter warm essen
schauen, ob ich den Kaffeekonsum ein bisschen reduzieren kann

was riecht’s denn hier so?

…es riecht verbrannt, weil ich es doch tatsächlich geschafft habe, ein Stück tiefgefrorenen Pflaumenkuchen in der Mikrowelle zu verbrennen.
Ich wusste gar nicht, dass das in der Mikrowelle geht.
Na, jetzt riecht es hier ein bisschen unangenehm.

Eine weitere durchgeschwitzte Woche später sieht es so aus:

  • am Donnerstag habe ich eine Zigarette geraucht. Ich habe den ganzen Vormittag auf die Mittagspause gewartet, bin zur Tankstelle, habe mir eine Packung Zigaretten gekauft, mich in die hinterste Parkplatzecke verzogen und dort genüsslich eine geraucht.
  • am Freitag wollte ich natürlich wieder eine rauchen. Ich habe mit der Zigarette in der Hand am Auto gestanden und hin und her überlegt, wie ich den Druck im Brustkorb, der nach der Zigarette schreit, weg bekomme. Ich hab‘ die Zigarette mit dem Feuerzeug angemacht und einfach vor sich hin verqualmen lassen. Da hab‘ ich mal ein Näschen Qualm abbekommen und war zufrieden.
  • ich warte auf meine Arzttermine, am Montag TCM und am Dienstag beim Frauenarzt. Ich kenne den Frauenarzt nicht, hatte mir nur unter der Woche in einem Verzweiflungsanruf bei „meinem“ Frauenarzt einen Termin geben lassen wollen und erfahren, dass in der Praxis ein neuer Arzt ist.
  • seit einer Woche nehme ich nun die homöopathischen Tropfen Cimicifuga gegen die Wechseljahrsbeschwerden, ich merke nix. Allerdings vergesse ich sie öfter mal.
  • bei iTunes habe ich mit dem Stichwort Wechseljahre und Hitzewallungen gesucht und mir diverse Radiosendungen angehört. Eine Sendung war von Radio Horeb, von diesem Sender hatte ich noch nie gehört. Als eine Anruferin sagte, ihr hätten das Gebet und die Beichte so sehr geholfen, war für mich Schluss. Also, ein religiöser Sender, dass ist gar nichts für mich. Am besten hat mir eine Sendung von Bayern 2 aus der Reihe: Das Gesundheitsgespräch, gefallen. Der Moderator und Marianne Koch, die ehemalige Schauspielerin und nun Ärztin haben für mich sehr kompetent und vernünftig über das Thema Wechseljahre gesprochen. Auch hier wurde gesagt, dass anstrengender, also schweißtreibender Sport die Symptome der Wechseljahrsbeschwerden lindern oder ganz verschwinden lassen kann. Ich hab‘ mir dann noch aus der gleichen Reihe die Sendung „Hoch von der Couch! – Wundermittel Bewegung“ angehört.
  • Also fange ich nun mal mit schnellem Gehen an, 30 Minuten mindestens, jeden zweiten Tag mindestens. Ich liebäugle damit, früher aufzustehen und mein Sportprogramm morgens zu absolvieren. Allerdings bin ich nicht gerade die Frühaufsteherin. 5.30 Uhr müsste dann der Wecker klingeln. Gestern bin ich zum ersten Mal losgegangen. Ich muss erst mal schauen, welchen Weg ich gehe. Wenn ich bedenke, dass ich bisher keine Luft für 100 Meter hatte, dann war ich gestern gut unterwegs. Ich habe seit Jahren Walkingstöcke im Keller, neu, noch nicht ausgepackt – vielleicht schaue ich sie mir einmal an ;-))
  • und vielleicht kaufe ich mir einen Crosstrainer. Den will ich aber zuerst einmal ausprobieren.

Ich krieg‘ die Krätze

Da ziehe ich mir alles zum Thema Wechseljahre rein und dauernd heißt es, ja… die Japanerinnen und die Naturvölker, die haben nicht so Beschwerden wie wir Europäerinnen. Und Frauen die es leicht nehmen, haben’s auch leichter.
Klar, weil ich es so schwer nehme, habe ich die Hitzewallungen. Ich hab‘ da, glaube ich, die Reihenfolge nicht ganz mitbekommen. Erst habe ich es schwer genommen und dann kamen die Hitzewallungen?? Was nahm ich denn schwer? Es ist doch eher umgekehrt, erst die Hitzewallungen und dann bin ich genervt.
Ja Mensch, warum nehme ich es nicht leicht? Da stehe ich doch mutig zu den Schweißflecken auf der Kleidung und dass ich mich zigmal am Tag fühle, als wenn ich in einem Backofen stecken würde – ein Schwächling, wer damit hadert. Ungefähr jede Stunde renne ich auf’s WC, reiße mir die Klamotten vom Körper und warte darauf, dass der Anfall vorbei geht. Sagen wir mal, etwa 10 Minuten dauert es. Also stehe ich an einem durchschnittlich langen Arbeitstag 1 Stunde, 40 Minuten auf dem Lokus herum und warte auf das Ende einer Hitzewallung. Traum meiner schlaflosen Nächte.
Ne, das nehme ich nicht mehr leicht und bin nur noch restlos genervt.

Aber als kleines Bonbon für meine arme europäische Weichei-Seele: Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben ein Rad am Auto gewechselt. Ganz alleine, ohne Hilfe, als Frau, in den Wechseljahren.