Update Januar 2016

Ja, ja, ich rauche immer noch. Und ich huste wieder wie verrückt. Es geht aber noch schlimmer, da ich bisher erst zweimal Codein benutzt habe, aber ich bin schon nah dran am worst case. Ich rauche zuhause immer noch heimlich. Das ist einerseits natürlich völlig verrückt, weil ich mir nicht ernsthaft vorstellen kann, dass die anderen das nicht mitbekommen. Andererseits bin ich Profi im Vertuschen. Auf jeden Fall rauche ich dadurch immer noch weniger als früher.

Mittlerweile ist das Rauchen sehr verpönt. Ich finde es generell gut, dass das Rauchen möglichst überall verboten wird, da wäre es natürlich nur konsequent vom Gesetzgeber auch den Verkauf zu reglementieren. Aber das würde ja Steuern kosten, ne‘ dann soll’s doch lieber Leben kosten.

Mein absoluter Aufreger ist aber, wer sich so alles herausnimmt, mich wegen der Raucherei anzugehen. Das scheint für manche nichtrauchende Menschen eine gute Gelegenheit zu sein, sich überlegen zu fühlen. Meistens ist für mich offensichtlich, dass diese Menschen selbst mit irgendeinem „Laster“ kämpfen.

Vor kurzem habe ich die Hormone für die Wechseljahrsbeschwerden abgesetzt und nach einigen Tagen kamen wieder Hitzewallungen, die mich in Schweiß gebadet sein ließen. Also nehme ich die Hormone wieder.

Meiner Auflistung unwirksamer Bücher konnte ich wieder ein Buch hinzufügen.

Konsequenz:
Ich halte mich für einen konsequenten Menschen. Auch wenn ich es bisher nicht geschafft habe, mit dem Rauchen aufzuhören, habe ich andere Dinge sehr wohl geändert.
Ich habe meinen Milchkonsum auf Null reduziert. Keine Milch mehr im Kaffee, kein Joghurt mehr, keine Butter. Sahne und Quark stehen noch auf meinem Speisezettel. Ich war besessen von einer bestimmten Sorte Joghurt mit Kirschgeschmack. Niemals konnte ich mir vorstellen, einen anderen Joghurt zu essen. Und siehe da, es geht doch und nach einiger Zeit schmeckt der andere Joghurt völlig ok. Mittlerweile habe ich den Joghurt ganz gestrichen.

Ich esse seit Ewigkeiten Müsli, kalt natürlich und habe das vor einigen Monaten auf warm umgestellt. Das war zuerst auch gewöhnungsbedürftig. Ist aber jetzt völlig ok.

Meine Zukunft sehe ich weiterhin Zigarettenfrei. Wann auch immer.

Ich bin Vata, aber sowas von….

In letzter Zeit, also so in den letzten Wochen, habe ich 2 Zigaretten geraucht.
Einmal ohne irgendeinen Grund, es überkam mich einfach und dann noch einmal vorletzte Woche. Da geriet ich sehr in Zeitnot und anstatt ruhig zu bleiben, drehte ich innerlich völlig am Rad. Da hab‘ ich mir dann in größter Eile und Hektik eine Zigarette reingezogen.

Ein paar Tage später war ich plötzlich in einer unerträglichen Situation und mein Puls hing oben und mein Adrenalinspiegel schoss durch die Decke und trotzdem rauchte ich nicht. Yeah!

Meine körperliche Fitness wird immer besser und der Blick in den Spiegel ist nicht mehr ganz so erschreckend. In letzter Zeit bin ich mehrmals an Menschen vorbei, die rauchen und fand, dass sie ganz entsetzlich stanken. Trotzdem bin ich mir nicht sicher, wieviel sich mein Geruchssinn verändert hat. Ich habe jetzt oft so ein blödes Gefühl in der Nase, als wenn ich Pfefferminz durch die Nase gezogen hätte, irgendwie kühl und frisch, aber trotzdem eher unangenehm.

 

Ich beschäftige mich zur Zeit viel mit Ernährung. In der Theorie! Ich bin unzufrieden mit meiner Ernährung. Ich möchte wieder von der Schokolade weg, möglichst oft vom Fleisch weg und hin zu gesunden Lebensmitteln. Zwei konkrete Ziele habe ich aktuell: ich esse einmal am Tag einen warmen Brei mit Obst, unter der Woche immer abends. Das will ich auf morgens verlegen und mit ins Büro nehmen. Zum zweiten will ich weiterhin in die Kantine gehen und dort aber versuchen, mehr die gesunden Mahlzeiten auszuwählen. Tendenziell läuft mir das Wasser im Mund eher bei Currywurst mit Fritten als bei der Salatplatte zusammen. Das Thema „Essen mit ins Büro nehmen“ hat mich zu dem Thema Bento gebracht, da muss ich mich einmal genauer einlesen, die gepackten Bentoboxen im Netz sind teilweise optisch ein Traum. Ob das dann auch für den Geschmack gilt?

Zufällig hat mir letzte Woche jemand etwas über Aryurveda erzählt. Dort werden die Menschen in drei Typen eingeteilt, Kapha, Pitta und Vata.
In der Beschreibung des Pitta-Typen habe ich mich erkannt und nun fällt mir auf, dass ich aber auch einiges vom Vata-Typen habe. Vor allem das ewige „auf etwas neues fliegen“, sich mit voller Begeisterung in das Thema hineinwurschteln und dann nach kurzer Zeit das nächste neue Thema entdecken. Dann ist das alte Thema erledigt und es geht mit Schwung in das neue Thema. Dabei fällt mir im Moment auf, dass das Internet dafür ideal ist. Ich surfe voller Inbrunst ein paar Stunden oder Tage zu einem bestimmten Thema im Netz und dann stoße ich auf ein anderes Thema, was ja auch total spannend ist und am Ende des Abends habe ich einen ganzen Schwung neuer Lesezeichen. Alles Seiten, die ich unbedingt mal in Ruhe lesen muss. Das ist ungefähr so wie mit den Podcasts, mittlerweile habe ich fast 600 ungehörte Podcasts. Tendenz steigend. Und Bücher und Zeitschriften, es werden immer mehr, aber ich komme gar nicht hinterher diese zu lesen. Und während ich das schreibe, kommt mir der Gedanke, mir ein Verbot aufzuerlegen, nichts mehr zu kaufen, ehe nicht das Vorhandene gelesen ist und die Surfzeit am Rechner zu limitieren und sofort kommt ein Gefühl des Abgeschnittenseins und der Traurigkeit. Ich habe da noch keine Lösung. Bei mir reicht der Tag nicht für alle meine Interessen. Ich müsste dringend mehr Freizeit haben, damit ich meinen Interessen besser nachgehen kann 😉 Dadurch, dass ich mich so verzettel, weiß ich über vieles ein bisschen und über fast nichts richtig gut Bescheid. Es ist aber ja auch ein reines Konsumieren und kein Produzieren.

Gier

Gierattacken. Die habe ich auch. Seitdem ich weder rauche noch Champix nehme, habe ich ganz schlimme Attacken. Fressattacken. Die mich bisher zu 7 Kilo mehr Gewicht gebracht haben. Ganz schlimm ist es nach dem Mittagessen und nach dem Abendessen. Verrückt, also gerade dann, wenn ich etwas gegessen habe, verspüre ich den dringenden Wunsch nach einem gegensätzlichen Geschmack. Habe ich süß gegessen, schreie ich nach herzhaft und umgekehrt. Und ich kann nicht aufhören, nicht maßhalten und nicht einteilen. Es muss immer die ganze Tafel Schokolade sein und die ganze Packung Chips. 
Und komm‘ mir bloß keiner mit Möhren knabbern. Der Inbegriff von fad und langweilig.

 

Zigaretten-Champix-Hitzewallungen-Karussell

Ich kann’s schon gar nicht mehr nachhalten, so schnell ändert sich mein Verhalten und mein Vorhaben. Vor ein paar Tagen fing ich wieder mit Champix an, weil ich immer wieder eine Zigarette rauche und merke, dass ich das keinesfalls im Griff habe. Parallel bin ich noch in der Akupunkturbehandlung. Und nachdem die Hitzewallungen und vor allem die Schweißausbrüche auf ein wunderbar handhabbares Maß geschrumpft waren, nimmt die Intensität der Hitzewallungen nun seit einer Woche wieder sehr zu.
Das hat mich geschockt und ich habe sofort die Tabletten und die Zigaretten weggelassen. Seit Dienstag, glaube ich mich zu erinnern, nehme ich nun keine Tabletten mehr. Die Hitzewallungen sind auszuhalten und nicht zu unangenehm. Ich habe noch zwei Akupunkturtermine vor mir. Da stellt sich doch die Frage, was hat die Stärke der Hitzewallungen mehr beeinflusst, dass ich akupunktiert werde oder dass ich Champix abgesetzt habe? Die Hitzewallungen sind jetzt auch nicht mehr alle gleich, es gibt leichte und schwere und lange und kurze, mal dauert es lange bis zur nächsten Wallung und mal folgt sie rasch der vorhergehenden.
Ich lese mich gerade in die Ernährung nach der TCM, also der 5 Elemente Ernährung, ein. Es gibt nicht so viele Bücher zu diesem Thema, nach einiger Recherche lese ich nun ein Buch von Barbara Temelie „Ernährung nach den Fünf Elementen“. Die Hälfte habe ich gelesen. Das Thema ist komplex und keinesfalls beherrschbar durch die Lektüre eines Buches. Aber mit jedem neuen Detail, das ich zu dieser Philosophie lese, verstehe ich mehr. Immerhin mache ich seit mehreren Jahren Qi Gong und seit einem Jahr Tai Chi und die Vorstellungen davon, wie der menschliche Körper aufgebaut ist und funktioniert, ist immer die gleiche. Das Zusammenspiel der Organe, die Meridiane, das Qi. In diesem Buch habe ich zum ersten Mal verstanden, was Qi ist. Sowohl die Ernährung als auch die Bewegung dienen der Gesunderhaltung des Menschen.
Gestern fand ich im Buchhandel das Buch von Prof. TCM Li Wu „TCM für jeden Tag“. Ein Taschenbuch, dass mir beim ersten Durchblättern gut gefallen hat. Beim Stöbern findet man ja doch immer mal wieder etwas interessantes.
Mir fehlt das fundierte Fachwissen, um die Ernährungsform der Chinesen beurteilen zu können. Ich vermute, dass man nicht viel falsch machen kann. Manche Empfehlungen sind vielleicht aus Umständen entstanden, die in unserer heutigen Gesellschaft nicht mehr anzutreffen sind. Zum Beispiel der Ratschlag möglichst viel gekocht zu essen, könnte dem Umstand geschuldet sein, dass zum einen das Klima in China anders sein könnte und die hygienischen Verhältnisse anders waren. In alten Zeiten gab es keine Kanalisation, vielleicht kein fließendes Wasser und keine Kühlung für Lebensmittel. Der Hinweis, dass erwärmte Speisen leichter zu verdauen sind, ist eventuell nur ein zu vernachlässigender Nebeneffekt. Vielleicht spielt es für Menschen mit einer normalen Konstitution keine Rolle, ob die Nahrung erwärmt ist oder nicht, wichtig war vielleicht die keimtötende Wirkung des Erhitzens.
Das ist aber letztendlich für mein Interesse an der Ernährung nach den 5 Elementen unwichtig. In Summe wird es mir guttun, mein Augenmerk mehr auf eine gesunde Ernährung zu richten.
Sehr interessant finde ich in diesem Zusammenhang den Hinweis darauf, dass Brot in der Ernährung nicht gut ist. Ich habe gar nichts dagegen, meinen Brotkonsum zu reduzieren. Ich weiß eh nicht, was ich auf das Brot drauf tun soll. Wurst und Süßes will ich nicht, die meisten Käse und alle Fertig-Vegetarischen-Brotaufstriche mag ich nicht, da bleibt nicht viel übrig.
Ach ja: letzte Zigarette – gestern morgen, davor am Dienstag morgen. Kein Kommentar.

Zigaretten + Essen + Küken

Eine weitere Woche ist dahin. Ich habe 1 Zigarette geraucht, nach einer Betriebsversammlung, die aber keinerlei Neuigkeiten gebracht hat. Es heißt nun abwarten, was Geschäftsleitung und Betriebsrat verhandeln. Danach war ich megagestresst, auch weil ich sehr viel Arbeit hatte, die nicht warten konnte. Das war am Mittwoch. Seitdem habe ich keine Zigarette geraucht. Ich weiß, so geht das nicht. Ich weiß, das ist nur eine Quälerei, wenn ich immer wieder eine Zigarette rauche. Ich kann es jedoch nicht sein lassen. Vor allem denke ich schon wieder, dass ich eigentlich keine Lust mehr habe, auf Zigaretten zu verzichten. Und dann denke ich, dass ich mich doch eigentlich gut daran erinnern kann, dass ich nicht zum Spaß aufgehört habe, sondern weil ich so extrem gehustet habe. Tja, und mit diesem Gedankenkarusell hangel ich mich von Tag zu Tag, immer schön ein halbes Milligramm Champix einwerfend.

Sechs Akupunktur-Sitzungen habe ich hinter mir, mit enormen Erfolg. Ich habe zwar noch Hitzewallungen, aber nicht oft und nur ganz leichte. Das Schwitzen ist geschätzt zu 95 % weg.

Ich arbeite weiterhin daran, meine Essgewohnheiten zu verbessern. Zur Zeit hat das unter anderem den zweifelhaften Erfolg, dass meine bessere Hälfte mir nun zum zweiten Mal das Essen stehen lässt. Auch wenn ich in erster Linie nach meinem Geschmack koche und weiß, dass nicht jedes neu probierte Rezept lecker sein wird, fühle ich mich doch durch die rigorose Ablehnung gekränkt. Er könnte zumindestens würdigen, dass ich Zeit und Mühe darauf verwandt habe, ein Essen zu kochen.

Am 27. September zitierte die örtliche Tageszeitung eine dpa-Meldung, dass Brütereien in NRW männliche Küken von Legehennenrassen direkt nach dem Schlüpfen nicht mehr töten dürfen.
Das war‘s. Die Meldung wurde einfach so übernommen! Wenn man auch nur einen Moment nachdenkt und das würde ich von einer Redaktion erwarten, stellt man sich doch die Frage: Was passiert denn dann mit den lebenden männlichen Küken?
Vielleicht werden sie dann eben einige Zeit später getötet?
Oder vielleicht bekommen Millionen männliche Küken ihr Leben lang ein Gnadenbrot?
Vielleicht verbringt man sie in Zuchtanlagen in denen sie gemästet werden?
Was für ein halbherziger Beschluss.

 

Das Leben ist eins der Härtesten

Ich kann es so sehen:
Ich bin bis auf Wehwehchen gesund, ich habe keine wirklich großen Probleme (z.B. Arbeitslosigkeit), niemand will mir etwas schlechtes anhaben – mir geht es gut. Als flüchtiger Gedanke wird mir das auch immer wieder bewusst.
Die meiste Zeit schwelgen meine Gedanken aber in einem Wust von Unpässlichkeiten.
Oder soll ich es so sehen:
Es ist eine Zeit des Umbruchs. Was man als junger Mensch immer wieder sieht, liest und hört, dass die Sause nicht ewig währt, kann man aber nicht glauben, bzw. sich für das eigene Leben nicht vorstellen. Nun bin ich aber definitiv an dem Punkt, an dem die Sause vorbei ist. Will sagen, der Körper, der in jungen Jahren extrem viel toleriert, meldet sich nun vehement mit seinen Ansprüchen.

3 Akupunktursitzungen habe ich mittlerweile hinter mir. Beim letzten Mal wurden unter anderem 3 Nadeln in den Bauch gesetzt. Eine der Nadeln tat extrem weh. Nicht das Einstechen, sondern die Zeit, die sie im Bauch steckte. Hinterher hatte ich den ganzen Tag das Gefühl, da steckt immer noch eine Nadel im Bauch.
Die Hitzewallungen und Schweißausbrüche sind seltener geworden, dauern nicht mehr so lange und sind weniger intensiv. Nachts kann ich wieder durchschlafen.
Meine nächste Akupunktursitzung ist morgen.
Ich bin sehr beeindruckt.

Die Ernährungsanweisungen setze ich um, indem ich statt kaltem Müsli warmen Getreidebrei esse. An freien Tagen esse ich das Müsli morgens, wenn ich arbeiten gehe  abends, da muss ich mal sehen, wie ich das ändere, denn morgens komme ich zeitlich nicht wirklich gut zurecht. Ich bin aber auch kein Frühaufsteher, so dass es mir sehr schwer fällt, noch früher aufzustehen. Weiterhin werde ich versuchen, mehr Mahlzeiten warm zu essen. Das ist mit Sicherheit eine Aufgabe, an der ich täglich arbeiten kann.
Schon vor der TCM-Diagnose wollte ich meinen Milchkonsum aus ethischen Gründen reduzieren. Die Milch im Müsli habe ich schon vor längerer Zeit durch Hafermilch ersetzt und nun habe ich auch eine Alternative für die Milch im Kaffee gefunden:
Alpro Soya for professionals, schmeckt sehr lecker und flockt nicht aus.
Den Sahnekonsum werde ich auch noch einschränken, da gibt es gute Alternativen. Schwierig wird es bei Joghurt, Quark und Käse. Mein Ziel ist es nicht, den Konsum von Milchprodukten auf Null zu fahren, sondern auf ein möglichst geringes Maß.

Nicht zu Rauchen fällt mir weiterhin schwer und ich  bin mir unsicher, ob ich es schaffe. Ich habe letzten Montag eine Zigarette geraucht und am Freitag nach zwei Zügen eine Zigarette wieder aus gemacht. Das ist nicht gut.

Ich habe einen interessanten Gedanken in einem Podcast gehört:
Jeden Tag einem anderen Menschen etwas Gutes tun, ohne dass dieser es weiß.
Ehrlich gesagt, kam spontan Ablehnung in mir hoch, ich will doch bewundert und gelobt werden, wenn ich einem anderen etwas Gutes tue. Aber der Satz hat sich in meinem Kopf festgesetzt und ich werde das Vorhaben verfolgen.

Um meine Augen herum habe ich wieder ein sehr müdes Gefühl. Ich kann das nicht näher beschreiben, mir ist die Körperpartie um meine Augen bewusst und das ist normalerweise nicht der Fall. Außerdem bekomme ich schlecht Luft, das ist neu. Das fällt mir vor allem nachts auf. Ob es mit einer neuen Matratze zusammen hängt?

Mein Ausblick für die nächsten Tage:
weiter zur Akupunktur gehen, heute erst einmal wählen gehen, wobei ich immer noch nicht weiß, welcher Partei ich meine Stimme geben soll, beruflich noch 4 Tage zu zweit an einem PC – das ist mir eigentlich viel zu nah.

Traditionelle europäische Medizin vs. Traditionelle chinesische Medizin bei Wechseljahrsbeschwerden

Da fange ich doch mal mit meinem Besuch beim Frauenarzt an, denn mit dem Thema bin ich schnell durch.
Ein Arzt am Rande der Großstadt, neu in der Praxis. Erster Eindruck: Praxis genau so heruntergekommen wie beim Vorgänger, überraschenderweise war der Arzt nicht mehr der jüngste. Was bewegt einen Arzt in fortgeschrittenen Jahren, neu in eine heruntergekommene Praxis zu gehen? Wo war er vorher? Warum hat er es nicht weiter gebracht?
Zuerst Blutabnahme und die Frage, ob ich eine Krebsvorsorgeuntersuchung machen lassen will. Vorsorge? Da wird doch nichts vorgesorgt. Das ist nur ein Anschauen des Ist-Zustandes. Aber gut, sollen sie mal schauen. Dann der Hinweis der Arzthelferin, dass ein Ultraschall nicht von der Kasse bezahlt wird, ich ihn aber selbst bezahlen kann. Ich habe abgelehnt. Frage der Arzthelferin: „Ja wollen sie denn nicht ihre Gebärmutter sehen?“ – Antwort: „Nö.“ Das sollte ich dann auch unterschreiben.
Beim Arzt, Schilderung der Beschwerden, also Wechseljahre, Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Merke mit einem fragenden Ton an, dass man Hormone wohl nicht nehmen soll und was er rät. Er nennt Remifemin als pflanzliches Präparat. Als ich sage, dass ich schon Cimicifuga nehme, sagt er, dass wäre das selbe. Damit war das Thema beendet. Dann kam die Untersuchung, bei der er wie ein Berserker in meinem Unterleib herumfuchtelte, mit den Worten: „Geht’s noch? Ich finde den Muttermund nicht.“
NEIN, ES GEHT NICHT MEHR!!!!
Und dann machte er eine Ultraschalluntersuchung, mit der Bemerkung, ich hätte zwar unterschrieben, dass ich sie nicht wolle und nicht zahlen würde, er mache sie aber nun trotzdem. Und zur Verabschiedung drückte er mir dann noch eine Probe Hormone in die Hand gynokadin, ein Gel welches ich ja einmal ausprobieren könne.
Kein Wort über Gefahren der Hormone, Krebsrisiko, Schlaganfall, Thrombose, Herzinfarkt.
Kein genaues Herausfinden welche Hormone in welcher Dosierung ich brauchen würde.
Kein Wort über meinen Lebensstil und was man selbst tun könnte, um besser mit den Beschwerden zu leben.
Nun kann man sich fragen, warum ich denn in so eine Praxis gehe. Da gab’s einen Termin in 2 Wochen, woanders erst im November. Hallo! – ich brauche jetzt Hilfe, nicht in mehreren Monaten.

Nun zu meinem Besuch in einer Praxis für TCM:
Die Heilpraktikerin, eine Asiatin, fragte nach dem Grund meines Besuches. Also Wechseljahre mit Hitzewallungen und Schweißausbrüchen und seit Jahren Hautprobleme an Händen und Füßen. Größter Handlungsbedarf besteht aber eindeutig bei den Schweißausbrüchen.
Sie machte eine Puls- und eine Zungendiagnostik und fragte mich sehr viel zu meinem Befinden und Lebenswandel. Leider konnte ich mir das nicht alles merken.

  • ob ich Schmerzen habe und wo
  • Beschwerden an den Augen, Ohren, Kopf, Rücken
  • wie schlafe ich
  • was mache ich beruflich
  • was mache ich als Sport
  • was esse ich, morgens, mittags, abends
  • esse ich Süssigkeiten
  • trinke ich Alkohol
  • wie ist meine Verdauung
  • habe ich Stress, beruflich und/oder privat
  • rege ich mich schnell auf, über Kleinigkeiten?

Bei der ganzen Befragung machte sie zunehmend ein Gesicht das nichts Gutes verhieß. Ich habe ihr das auch gesagt, dass ihr Gesicht ausdrückt – es ist zu spät, bei Ihnen ist nichts mehr zu machen.
Sie lachte ein bisschen und erklärte mir dann, dass ich eine Nieren – Yin – Schwäche habe.
Ich müsse mir das so vorstellen:
In mir ist das Feuer und das Wasser.
In jungen Jahren ist das Feuer eine Sonne und das Wasser ein Meer.
Sonne und Meer sind so groß, dass weder die Sonne das Meer austrocknen kann, noch das Meer der Sonne etwas anhaben kann.
Mit den Jahren wird aus der Sonne ein Herd. Und aus dem Meer wird ein Topf mit Wasser.
Nun ist es schon viel schwieriger, eine Balance zu halten, so dass das Wasser im Topf nicht verkocht.
Ich würde den Herd immer weiter befeuern und das Wasser gleichzeitig verbrauchen. Ich feuere durch z.B. Kaffee, Stress, ein leicht erregbares Temperament und verliere das Wasser durch Schwitzen und dauerndes Pinkeln.
Sie hat mir noch am gleichen Tag einen Ernährungsplan gemailt. Ich gehe davon aus, dass der Plan den deutschen Essgewohnheiten angepasst ist. Ich habe die Diagnose gegoogelt und die Ernährungsvorschläge wiedergefunden. Nur das Frühstück sieht meistens anders aus. Meist wird ein warmer Brei empfohlen. Hier also der Plan meiner Heilpraktikerin:

Diagnose: Nieren-Yin-Mangel

Ernährungsprinzip für Sie: Yin stärkende Nahrungsmittel bevorzugen und Yang stärkende Nahrungsmittel vermeiden. 

Folgende Nahrungsmitteln vermeiden Sie zu essen und trinken

  • Rohes Müsli
  • Süßigkeiten, Zucker
  • Kuchen, Kekse
  • Eis
  • Honig 
  • Cola, Limonade
  • Säfte
  • Fertige Nahrungsmittel mit Konservierungsmittel
  • Frittiertes
  • Scharfe Gewürze
  • Bratwurst, Gegrilltes
  • Alkohol

 Folgende Nahrungsmittel bitte dosiert essen und trinken

  • Eier: 1 bis 2 Mal in der Woche in kleinen Mengen
  • Fisch(dünsten, nicht frittieren): 1 bis 2 Mal in der Woche essen.
  • Fleisch(mager): 3 bis 4 Mal in der Woche
  • Obst: eine Portion am Tag. 
  • Salat: 3 mal in der Woche 
  • Aufschnitt: 2 Mal in der Woche, bevorzugt Schinken, Pute, Roastbeef
  • Milchprodukte: 2 bis 3 Mal in der Woche in kleinen Mengen
  • Tofu: ab und zu
  • Marmelade: ab und zu in kleinsten Mengen
  • Hülsenfrüchte: ab und zu
  • Nüsse: ab und zu in kleinsten Mengen
  • Kaffee: möglichst vermeiden
  • Grüner Tee: maximal 1-2 Tassen am Tag
  • Schwarzer Tee: möglichst vermeiden

 Folgende Nahrungsmittel können Sie essen und trinken

  • Kartoffel
  • Gemüse alle Sorten (nur kurz kochen, damit Vitamine erhalten bleiben)
  • Nudel ohne Ei
  • Reis: sowohl geschält als auch Vollkorn
  • Brot(Weizen, Roggen, Dinkel…abwechselnd): feingemahlene Vollkorn 
  • Hirse, Buchweizen, Mais
  • Wasser
  • Kräutertee, Rooibusch Tee

Zum Frühstück empfehle ich Ihnen Brot ohne Butter oder Margarine, mit Schinken, Pute, Tomaten, Gurken und Krautsalat. Ab und zu mit Marmelade, Ei.

 Zum Mittag und Abend empfehle ich 

  •  Eintopf mit selbst gekochte Hühnerbrühe oder Rinderkraftbrühe und Kartoffel, Getreide, Gemüse
  • Mageres Fleisch mit Kartoffeln und Gemüse (ohne Kräuterbutter)
  • Suppen mit Gemüse
  • Nudel mit Gemüse, mit  ein wenig oder ohne Fleisch, aber keine fettige Soßen.
  • Reis mit Gemüse, und ein wenig oder ohne Fleisch. Kochen den Reis ohne Fett
  • Fisch mit Kartoffeln und Gemüse (ohne Kräuterbutter)

 Achten Sie auch drauf, dass die Mahlzeiten regelmäßig sind. Möglichst oft warm essen und trinken. Möglichst keine fertigen Nahrungsmittel zu sich nehmen. Wechseln Sie so oft wie möglich die Sortimente.

Die Dame schimpfte mit mir, weil ich nur am Wochenende koche. Ich solle jeden Tag warm essen. Ganz schlimm an diesem Plan finde ich, dass das rohe Müsli bei den don’ts steht – bisher die Mahlzeit am Tag, die mein Gewissen immer beruhigt hat. Und ob ich den Kaffeekonsum einschränken werde, weiß ich noch nicht. Kaffee ist meine Antwort auf den Wunsch nach einer Zigarette.

Nun bekomme ich Akupunktur. Zwei Sitzungen hatte ich schon.
Es hat sich eindeutig etwas verändert. Die Hitzewallungen sind genauso häufig wie vorher, allerdings ist die Intensität geringer geworden. Vor allem, wenn ich die Chance habe, mir sofort die Kleidung vom Leib zu reißen, so dass gar nicht erst ein Hitzestau entsteht.

Ich erzählte der Heilpraktikerin, dass ich gelesen hätte, dass schweißtreibendes Ausdauertraining die Hitzewallungen positiv beeinflussen könne und ich also mit so einem Training begonnen hätte. Sie riet mir dringend davon ab. Dadurch würde der Topf mit Wasser ja noch mehr geleert. Wenn ich mich körperlich betätigen wolle, solle ich ruhige Sachen machen, wie Qi Gong. Das braucht man mir nicht zweimal sagen.

Mein Plan für die nächste Zeit sieht also so aus:
weiter Cimicifuga nehmen
weiter Akupunktur
statt abends ein rohes Müsli, morgens einen warmen Brei
öfter warm essen
schauen, ob ich den Kaffeekonsum ein bisschen reduzieren kann

Reduzierung auf 1 mg pro Tag

So, ab heute reduziere ich weiter. Jetzt gibt’s auch abends nur eine halbe Tablette, also 0,5 mg. Wenn die blöden Dinger wenigstens eine Sollbruchstelle hätten.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich in der letzten Woche gemerkt habe, dass ich die Dosis von 2 mg auf 1,5 mg pro Tag verringert habe. Vielleicht habe ich eine Idee weniger schlecht geschlafen und vielleicht habe ich eine Idee intensiver an Zigaretten gedacht. Kann aber auch Einbildung sein. Aber, da fällt mir ein – ich bin nicht mehr so extrem müde.
Jeden Tag entscheide ich mich aktiv mehrmals gegen eine Zigarette. Es ist ja nicht so, dass ich einmal eine Entscheidung getroffen habe und das war’s. Nein, bei jedem erneuten Verlangen ist wieder meine Entscheidung gefragt.

Es ist so warm in den letzten Wochen und vielleicht ist das schlecht schlafen ein Mix aus der Wärme und den Hitzewallungen.
Also ich habe die Hitzewallungen nun gefühlt alle 10 Minuten. Ne, das ist ja vielleicht lästig. Zuhause ist es mir ja egal, wenn ich nass geschwitzt bin. Aber im Büro finde ich das nicht lustig, wenn mir von Kopf bis Fuß der Schweiß ausbricht und man zusehen kann, wie meine Kleidung einen Schweißfleck nach dem anderen bekommt. Wenn das so bleibt, überlege ich mir die Hormone noch mal. Krebsrisiko hin oder her.
Mein Hüftumfang wird täglich mehr. Mit Erstaunen sehe ich, dass ich am Rücken Fett ansetze. Man könnte es Hüftgold nennen. Tja, ich esse auf keinen Fall mehr als früher. Aber ja wohl offensichtlich trotzdem mehr als ich brauche, sonst würde ich nicht zunehmen. Ich muss mir da noch ein Konzept überlegen. Unter der Woche esse ich sehr einseitig und weiß auch nicht, was ich weglassen soll.
Ich glaube ich schreibe mal alles auf und überlege dann was ich tun kann. Ich hader sowieso mit dem Essen, weil ich einerseits so gerne das Fleisch und die Milch von meinem Speiseplan streichen würde, andererseits fällt es mir extrem schwer. Die Milch ist schlimmer als das Fleisch.

Jetzt hatte ich seit Wochen kein geschwollenen Hautpartien um das rechte Auge herum. Und heute stehe ich auf und sehe wieder aus wie Quasimodo. Gestern habe ich Schokolade gegessen – eine andere Erklärung finde ich nicht.