Süß – bäh

Ich hadere mit den Liquids.
Die letzten Tage hatte ich zwei Liquids gemischt, ein nicht so leckeres Liquid habe ich einem leckeren Liquid in geringem Anteil beigemischt. Die Mischung war anscheinend perfekt. Nachdem das Liquid aufgebraucht ist, habe ich zwei andere Liquids gemischt und mich nervt die Süße.
Prompt war ich wieder draußen und habe mir eine Zigarette angemacht. Nach einem Zug habe ich sie sofort wieder ausgemacht, ne, das geht gar nicht, das ist nur ekelig.
Das perfekte Liquid muss ich noch finden.
Seit längerer Zeit habe ich die Milch aus dem Kaffee verbannt und trinke ihn mit Soja. Allerdings ist die Sojamilch gesüsst. Jetzt ist mir auch der Kaffee zu süß.
Dieser permanent süße Geschmack nervt mich im Moment sehr.
Ich mag noch nicht einmal mehr Schokolade essen – und das sage ich! Jeden Tag habe ich Schokolade gegessen, auch so eine Sucht.

Meine Schlafstörungen und Alpträume sind übrigens schon wieder verschwunden. Auch meine ewige Müdigkeit ist viel geringer geworden.

Ich denke, ich kann sehr dankbar sein, wem auch immer, dass ich direkt die richtige E-Zigarette und ein halbwegs gutes Liquid gefunden habe. Das hat mir den Umstieg von der normalen Zigarette sehr erleichtert. Anscheinend schaffen es viele Menschen nicht, weil sie mit dem Equipment oder einfach ekligen Liquids kämpfen.

Ende des Rückfalls

Nun habe ich seit circa Ende Mai wieder täglich 4-5 Zigaretten geraucht. Und gleichzeitig eine Tablette Champix genommen, sonst wären es viel mehr Zigaretten geworden.
Der Husten hält sich bei dieser Menge Zigaretten in akzeptablen Grenzen. Aber ich habe wieder Krämpfe in den Beinen, Kopfschmerzen und Ringe unter den Augen bekommen. Am schlimmsten sind aber die Nebenwirkungen der Tablette: eine kontinuierliche Gewichtszunahme, permanente Müdigkeit, Schlafstörungen und Hitzewallungen.

Meine extremen Hitzewallungen letzten Sommer kamen gar nicht von den Wechseljahren, sondern von den Tabletten.

Vor ein paar Wochen habe ich über das Wochenende die Dosis Champix auf 2 Tabletten täglich erhöht und mit dem Rauchen aufgehört. Hat aber nur 5 Tage gehalten, dann habe ich wieder angefangen.

Vorletztes Wochenende habe ich die Dosis wieder auf 2 Tabletten täglich erhöht, aber wirklich nur für Samstag/Sonntag. Montag bin ich wieder runter auf 1 Tablette und nun den 9. Tag wieder rauchfrei. Zwei Tabletten täglich nehmen und gleichzeitig arbeiten gehen tue ich mir nicht mehr an, ich schlafe dann locker 12 Stunden am Tag. Nicht am Stück, aber insgesamt.
Bei 2 Tabletten pro Tag macht es mir gar nichts aus, nicht zu rauchen. Das ist schon genial.

Während der letzten Wochen habe ich immer heimlich geraucht. Ich habe bei Nachfragen nie ein Hehl daraus gemacht, dass ich rückfällig geworden bin. Allerdings wollte ich nicht offen rauchen, dann hätte ich meinen Konsum sicher schnell wieder gesteigert.

Mich hat es schwer genervt den ganzen Tag zu überlegen wann und wo ich eine Zigarette rauche und die Anzahl der Zigaretten nachzuhalten. Und irgendwo im Eckchen stehen und heimlich eine zu qualmen ist auch nicht gerade das Highlight des Tages. Im Moment reicht es mir und ich will nur noch weg von den Tabletten und möglichst wieder einen halbwegs akzeptablen Körperumfang bekommen. Mal sehen, noch ein paar Tage, dann setze ich die Tabletten ab.
Nicht, dass wir uns missverstehen, mein Gewicht liegt völlig im normalen Rahmen. Aber trotzdem passt mir schon wieder keine Hose mehr. Ist ja auch nicht so, als wenn ich rundherum ein kleines Pölsterchen zulegen würde, sondern alles konzentriert sich auf Bauch und Hüften. Mir ist so BÄH! vom Gefühl her. Als wenn ich mich jeden Tag der Völlerei hingeben würde. Ich könnte sicher in einen Schwangerschaftskurs gehen und alle würden mir glauben, dass ich schon im x-ten Monat bin.

Im Bekanntenkreis habe ich nun 2 Personen, die auch die Tabletten nehmen wollen, aber große Angst vor den Horrormeldungen über Depressionen haben. Ich bin mal gespannt, wie es ihnen ergehen wird und welche Nebenwirkungen sie haben werden.

Zwischenbericht

Nun versuche ich ja schon seit über 6 Monaten, das Rauchen sein zu lassen. Wenn die rauchfreien Tage auch in der Minderheit sind, habe ich doch nie mehr als 4 Zigaretten pro Tag geraucht. Seit einem Monat jetzt wieder gar keine Zigarette.

Wenn ich mal eine Bilanz zum heutigen Tage ziehe, was sich verändert hat, dann sieht es so aus:

  • ein Alter von 53 Jahren und davon 36 Jahre rauchen lassen sich nicht umkehren
  • ich huste jeden Tag, aber für meine Verhältnisse wenig. Ich könnte sogar das Husten unterdrücken und einen Hustenanfall habe ich gar nicht mehr. Ich habe kein Codein mehr genommen
  • ich bin leistungsfähiger, immer noch nicht so, wie ich es gerne hätte, aber da macht mir sicher das Champix einen Strich durch die Rechnung, denn ich bin viel und oft müde
  • ewig hatte ich ein geschwollenes Auge, immer rechts, manchmal auch links. Das ist ganz weg
  • ich habe fast gar keine Kopfschmerzen mehr
  • ich höre wieder Musik. Irgendwo habe ich gelesen, dass Musik die gleichen positiven Effekte auf das Gehirn hat wie Zigaretten.  Aber es war keine geplante Entscheidung sondern mir ist halt wieder nach Musik.
  • das sich Geruchs- und Geschmackssinn verbessern kann ich nicht bestätigen
  • ich habe mehrere Kilos zugenommen und einen neuen Satz Hosen, da bin ich nicht wirklich glücklich drüber, aber guter Dinge, dass ich das ein oder andere Kilo auch wieder los werde
  • endlich habe ich wieder soviel Zutrauen in meine eigene Leistungsfähigkeit, dass Pläne realistisch erscheinen
  • jeder weitere Tag ohne Zigaretten stärkt die neuen Verhaltensmuster, sollten meine beiden Hauptgedanken zum Rauchen auftauchen: a) jetzt gönne ich mir was und b) jetzt bin ich unbeobachtet, jetzt kann ich

fast 4 Tage ohne Zigaretten

Ich schlafe mich dumm und dusselig. 10 Stunden liege ich über Nacht im Bett, muss mich dann aber noch zum Aufstehen überreden und nachdem ich zwei oder drei Stunden auf bin, muss ich unbedingt wieder ins Bett und schlafe noch einmal zwei Stunden. Dann bin ich für den Rest des Tages fit und gehe gegen 22.30 Uhr wieder zu Bett.
Diese Tabletten sind wirklich die Hölle.
Heute bin ich ganz schön jammernd unterwegs, ein Königreich für eine Zigarette. Aber auch ein Königreich für all das, was mich erwartet, wenn ich nicht mehr rauche (kein Husten, keine Kopfschmerzen, keine Müdigkeit, mehr Fitness, evtl. ein besseres Hautbild (weiß ich noch nicht, ob sich da etwas bessert), keine geschwollenen Augenpartien mehr und was weiß ich noch). Was mich wirklich am meisten motiviert nicht zu rauchen und was in der Ferne blinkt und blitzt und mich lockt, ist die Vorstellung, dann über eine wesentlich verbesserte Fitness zu verfügen. Und diese verbesserte Konstitution und Wachheit wird mich dann in die Lage versetzen, mehr Power zur Umsetzung meiner Wünsche und Ziele zu haben. Wenn ich eh aus dem letzten Loch pfeife, bin ich froh, wenn ich Job und Haushalt schaffe. Da bleibt nichts mehr an Kraft für anderweitige Vorhaben, Ziele etc. Zur Zeit spielt sich alles was ich gerne tun möchte, nur in meinem Kopf, in meinen Gedanken ab. Für die tatsächliche Umsetzung fehlt mir die Kraft.
Und das ist also mein Ziel, weg von den Zigaretten, weg von Champix und vielleicht eine ganz neue Welt kennenlernen.
Hört sich ziemlich theatralisch an, aber was soll’s.

Gong – 2. Runde

Jetzt dümpel ich seit Wochen vor mich hin. Nehme täglich 1 mg Champix und rauche mittlerweile 4 Zigaretten pro Tag. Mein Husten wird täglich mehr, mir geht’s nicht gut und nicht ganz schlecht. Die Kollegin, die ebenfalls mit Champix aufhören wollte, redet nicht mehr davon und ich bin zu der Einsicht gelangt, dass es nichts bringt, meine Ziele an das Verhalten einer anderen Person zu koppeln.
Neben dem guten Gefühl, einen gewissen Nikotinpegel aufrecht zu erhalten, rauche ich die Zigaretten aus zwei Gründen. Einmal ist es das starke Gefühl: jetzt tue ich mir etwas Gutes und zum Zweiten kommt jedes mal wenn ich in die Situation komme, dass ich alleine sein werde, sofort der Gedanke: ja dann kann ich in aller Ruhe eine rauchen.
Seit gestern habe ich Urlaub, ich muss meinen Resturlaub dieses Jahr abnehmen. Da mir klar war, wenn ich mir kein konkretes Datum setze, höre ich nie auf, habe ich den Urlaub für meinen zweiten Aufhörversuch festgelegt. Am Mittwochabend habe ich die Dosis Champix wieder auf 2 mg pro Tag erhöht und nachdem ich gestern morgen noch eine geraucht habe, versuche ich nun, clean zu sein. Dauernd denke ich, komm‘ die eine noch… Und doch weiß ich, so geht’s ja nicht. Und ich bin das Champixzeug so satt, bäh.
Da ich nun frei habe, ist es ziemlich egal, wie müde ich bin und wieviele Nickerchen ich am Tag mache und ob ich nachts gut oder schlecht schlafe. Im Moment habe ich vor, bis nächsten Mittwoch einschließlich bei 2 mg zu bleiben und ab Donnerstag wieder auf 1 mg zu gehen, da ich dann einen Kurs besuche, bei dem ich a) um 5 Uhr aufstehen muss und b) fit sein sollte. Der Kurs dauert 4 Tage. Danach gehe ich wieder arbeiten und will schnellstmöglich ganz runter von Champix.

Seit etwas über 3 Wochen nehme ich nun Hormone gegen die Hitzewallungen, die wirklich weniger geworden sind. Schwitzattacken habe ich fast gar keine mehr. Die Östrogene nehme ich als Gel, welches ich mir auf den Arm reibe. Eine exakte Dosierung ist problematisch. Bei dem Versuch, die Anweisung auf dem Beipackzettel zu befolgen, kam die halbe Dosis heraus, wie ein Nachwiegen mit der Briefwaage zeigte. Aber wer hat schon eine Waage, die exakt 2,5 mg anzeigt? Zusätzlich nehme ich noch Gestagene in Tablettenform. Beides muss nach einem bestimmten Zeitplan eingenommen werden, dafür habe ich einen Kalender gebastelt, sonst könnte ich mir nicht merken, was ich wann nehmen muss.

eine Sucht ist eine Sucht ist eine Sucht

…und immer noch hänge ich bei 3-4 Zigaretten und ein Milligramm Champix täglich. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir von Tag zu Tag schlechter geht, aber es ist so. Ich huste täglich mehr und habe wieder geschwollene Haut um die Augen und meine Schlafqualität ist unterirdisch. Ich habe gefühlt dutzende Hitzewallungen am Tag. Es sind nur die schlimm, an denen ich keine Kleidung ausziehen kann und dann das Gefühl habe, ich sterbe an einem Hitzestau in der Kleidung. Manche Hitzewallungen kommen immer zur gleichen Zeit. Zum Beispiel morgens dusche ich, creme mich ein und dann kommt eine Wallung. Kurze Zeit später, wenn ich gerade komplett angezogen bin, kommt die nächste und ich ziehe den Kram wieder aus. Es bringt aber auch nichts, mit dem Anziehen zu warten, denn dann kommt keine Hitzewallung. Teilweise kommen die Wallungen im Minutenrhythmus.

Zwei neue Erkenntnisse habe ich gewonnen:

Ich bin immer auf der Suche nach der Ursache für meine Sucht und den Grund wofür die Sucht steht. Und der Gedanke ist, dass ich, wenn ich den Grund für die Sucht kenne, sie auch bekämpfe kann. Nun ist mir klar geworden: Es gab einmal einen Grund, mit dem Rauchen anzufangen. Aber der Grund war in einem Pubertät da und relevant. Diesen Grund gibt es aber schon lange nicht mehr und geblieben ist nur die Sucht. Sie steht nicht stellvertretend für irgendeinen Mangel oder eine Minderwertigkeit oder eine Kompensation. Die Sucht steht für sich selbst. Somit gibt es aber nichts herauszufinden, sondern nur die Sucht zu besiegen.

Jeder schlaue Ratgeber und jeder Ratschlag zum Rauchen aufhören nennt immer als unabdingbar, dass man 100 %ig nicht mehr rauchen will und das Rauchen zu 100 Prozent ablehnt. Das ist unrealistisch. Man selbst ist nicht nur schwarz oder nur weiß. Oft steht man Dingen oder Gefühlen ambivalent gegenüber, man kann sich nicht eindeutig positionieren. So ist das auch mit dem Rauchen, ich finde es gut und ich finde es doof. Wichtig ist nur, welcher Ansicht ich folgen will und welche Ansicht ich nicht verfolgen will. Zur Illustration dieser Meinung kann ich eine Tiefkühlpizza nennen. Ich mag sie gerne essen, aber ich entscheide mich doch dagegen, weil ich kein Fertiggericht kaufen und essen möchte. Oder Milch, ich mag sie, aber ich will sie aus ökologischen und ethischen Gründen möglichst nicht trinken.

Morgen habe ich einen Termin bei einer Frauenärztin. Es war schwierig, überhaupt einen Termin zu bekommen. Ich wollte zu einer Frau, sie sollte möglichst verkehrsgünstig zu erreichen sein und mir auf den ersten Blick sympathisch erscheinen. Da ich aber „nur“ Kassenpatientin bin, bot man mir entweder gar keinen Termin an oder einen Termin mehrere Monate in der Zukunft. Nun habe ich einen Termin zu einer unmöglichen Uhrzeit, bei einer Ärztin deren Praxis alles andere als zentral gelegen ist. Na, mal sehen, ihre Homepage macht einen guten Eindruck.

Blut – nur an der falschen Stelle

Immer wieder einmal platzt mir ein Äderchen im linken Auge und ich habe einen Blutfleck im Auge. Nun aber habe ich anscheinend ein riesen Leck in der Ader. Das Auge ist zur Hälfte wie im Blut getränkt. Sieht sehr strength aus. Natürlich spricht mich jeder darauf an und ich antworte mittlerweile, dass der Gegner es nicht überlebt habe.
Man sagt, das kommt durch Bluthochdruck oder einer Anstrengung wie Husten oder Niesen. Ich habe mein Leben lang sehr niedrigen Blutdruck gehabt. Nun habe ich gehört, dass sich das in den Wechseljahren ändern kann und eventuell während einer Hitzewelle der Blutdruck steigt. Abgesehen davon, dass es nicht schön aussieht, frage ich mich, wo im Körper platzen denn noch Adern und ich merke nur nichts davon. Dabei ist meine größte Sorge, es könnte eine Ader in meinem Gehirn platzen und dort Schaden anrichten. Das gute Stück, alles, nur nicht mein Gehirn.

Ich muss noch einmal zu dem Gedanken des Magersüchtigen zurück kommen. Seinen Satz, dass die Sucht dem Geist gut getan hat und er dafür die körperlichen Qualen in Kauf nahm, kann ich für mich übernehmen. Allein – welche Schlussfolgerung ziehe ich daraus und was würde das für mein zukünftiges Handeln bedeuten? Das ist mir nicht klar. Soll ich versuchen, möglichst viel für meinen Körper zu tun? Das setzt natürlich wieder die geistige Beschäftigung damit voraus, denn ohne Geist geht’s nun mal nicht. Also ich komme nicht um den Geist herum. Aber vielleicht sollte ich doch mal in diese Richtung gehen und einfach einmal anfangen, Zeit darauf zu verwenden, meinem Körper etwas Gutes zu tun. Oder bleibt es dabei, dass ich suche, was meinen Geist soweit zufrieden stellen könnte, dass ich die Sucht nicht brauche? Ich befürchte, da suche ich bis ans Ende der Tage.

Ich bin jetzt bei 2-4 Zigaretten pro Tag und 1 mg Champix. Dass das kein Dauerzustand ist, ist mir bewusst. Ich will aber weder aufgeben, noch ganz von den Zigaretten lassen. Zur Zeit baue ich darauf, dass eine Kollegin auch aufhören will. Wenn sie es wirklich angeht, kann es aber noch 14 Tage dauern, bis sie wirklich aufhört. Ich überlege, dann mit ihr zusammen einen neuen Start zu wagen.

Ich merke allerdings, dass es mir wieder deutlich schlechter geht. Der Husten wird täglich mehr. Ich bin wieder extrem müde. Ich bin doch wirklich im Sitzen am Tisch eingeschlafen. Meine Beine sind schwer wie Blei. Ich habe einen ätzenden Geschmack im Mund.

Bei den Hitzewallungen sieht es so aus: morgens nach dem Duschen habe ich 2 schwere Attacken, der Schweiß fliesst in Strömen. Tagsüber mehrere Wallungen die nicht ganz so schlimm sind. Nachts wache ich wieder ab 4 Uhr auf und habe dann bis zum Aufstehen mehrere Wallungen. Witzigerweise ist es wieder 4 Uhr, obwohl die Uhr umgestellt wurde. Also hat es nichts mit der Uhrzeit sondern mit der Länge der Bettruhe zu tun.

 

Reduzierung auf 1 mg pro Tag

So, ab heute reduziere ich weiter. Jetzt gibt’s auch abends nur eine halbe Tablette, also 0,5 mg. Wenn die blöden Dinger wenigstens eine Sollbruchstelle hätten.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich in der letzten Woche gemerkt habe, dass ich die Dosis von 2 mg auf 1,5 mg pro Tag verringert habe. Vielleicht habe ich eine Idee weniger schlecht geschlafen und vielleicht habe ich eine Idee intensiver an Zigaretten gedacht. Kann aber auch Einbildung sein. Aber, da fällt mir ein – ich bin nicht mehr so extrem müde.
Jeden Tag entscheide ich mich aktiv mehrmals gegen eine Zigarette. Es ist ja nicht so, dass ich einmal eine Entscheidung getroffen habe und das war’s. Nein, bei jedem erneuten Verlangen ist wieder meine Entscheidung gefragt.

Es ist so warm in den letzten Wochen und vielleicht ist das schlecht schlafen ein Mix aus der Wärme und den Hitzewallungen.
Also ich habe die Hitzewallungen nun gefühlt alle 10 Minuten. Ne, das ist ja vielleicht lästig. Zuhause ist es mir ja egal, wenn ich nass geschwitzt bin. Aber im Büro finde ich das nicht lustig, wenn mir von Kopf bis Fuß der Schweiß ausbricht und man zusehen kann, wie meine Kleidung einen Schweißfleck nach dem anderen bekommt. Wenn das so bleibt, überlege ich mir die Hormone noch mal. Krebsrisiko hin oder her.
Mein Hüftumfang wird täglich mehr. Mit Erstaunen sehe ich, dass ich am Rücken Fett ansetze. Man könnte es Hüftgold nennen. Tja, ich esse auf keinen Fall mehr als früher. Aber ja wohl offensichtlich trotzdem mehr als ich brauche, sonst würde ich nicht zunehmen. Ich muss mir da noch ein Konzept überlegen. Unter der Woche esse ich sehr einseitig und weiß auch nicht, was ich weglassen soll.
Ich glaube ich schreibe mal alles auf und überlege dann was ich tun kann. Ich hader sowieso mit dem Essen, weil ich einerseits so gerne das Fleisch und die Milch von meinem Speiseplan streichen würde, andererseits fällt es mir extrem schwer. Die Milch ist schlimmer als das Fleisch.

Jetzt hatte ich seit Wochen kein geschwollenen Hautpartien um das rechte Auge herum. Und heute stehe ich auf und sehe wieder aus wie Quasimodo. Gestern habe ich Schokolade gegessen – eine andere Erklärung finde ich nicht.

8. Woche ohne Zigaretten – Tablettenreduzierung

Ich hatte erwartet, dass es mir am schwersten fallen würde, morgens auf die erste Zigarette zu verzichten und auf die Zigarette nach dem Essen. Morgens denke ich gar nicht daran und nach dem Essen hilft mir ein Kaffee. Zu meiner Überraschung hält sich am hartnäckigsten der Wunsch nach einer Zigarette nach jeder abgeschlossenen Handlung. Irgendwas gemacht, geschafft – Zigarette. Die Zigarette war die Belohnung für eine geleistete Handlung und der Moment des Innehaltens ehe ich mich etwas Neuem zuwende. Und diese Situationen gibt es ja nun jeden Tag im Überfluss, so dass ich auch jeden Tag zigmal fühle, jetzt rauche ich eine und dann denke ich, ne, jetzt rauche ich keine.
Morgen ist mein Urlaub vorbei und ich gehe wieder arbeiten. Ich habe mir überlegt, ab morgen vormittags nur eine halbe Tablette, also 0,5 mg zu nehmen und abends weiterhin die ganze Tablette. Meine Hoffnung ist, dass ich dann tagsüber nicht so müde werde. Ich habe nun in den letzten drei Wochen jeden Tag tagsüber geschlafen, bin allerdings auch immer zwischen 5.30 und 7.30 Uhr aufgestanden. Dabei bin ich mein Leben lang kein Frühaufsteher gewesen, ich schreibe das den Tabletten zu.
In diesem Urlaub habe ich fast nichts erledigt, sondern extrem viel relaxt und geschlafen. Aber das ist ok, ich hatte mir ja vorgenommen, in der Phase des Rauchen aufhörens mich mit nichts unter Druck zu setzen und mich ganz auf das Aufhören zu fokussieren. Gestern habe ich einen Arbeitsanfall bekommen, wahrscheinlich weil ich denke, ich kann doch nicht 3 Wochen nur herum gammeln.

Weiterhin habe ich einen aufgeblähten Bauch und oft ein unangenehmes Völlegefühl. Damit hatte ich vor den Tabletten keine Probleme.

Letzte Woche habe ich einen Feldenkrais-Workshop besucht. Die Kursleiterin meinte, dass ich viel Kraft in den Muskeln des Oberkörpers hätte. Klar, wer so viel hustet!

Wenn ich schon einmal irgendwo langgehe und mir kommt Zigarettenrauch in die Nase, könnte ich sofort stehenbleiben und mehr davon haben. Nun bin ich zufällig an Räucherstäbchen vorbeigekommen und habe mir welche gekauft. Vielleicht kann das ein Ersatz sein.

mal wieder einen Tiefpunkt durchlebt – Start der 7. Woche

Also gestern hatte ich wieder den absoluten Durchhänger. Nachdem ich sehr schlecht geschlafen hatte, gefühlt hatte ich alle 10 Minuten eine Hitzewallung, war ich den ganzen Tag über neben der Spur. Ich habe immer wieder Nickerchen gemacht und bin ansonsten nur wie paralysiert herumgewankt. Und immer wieder hadere ich mit mir, wie lange ich diese blöden Tabletten noch nehmen soll. Und dann spreche ich mir Mut zu und nehme wieder eine Tablette. Morgens stehe ich auf und bin fit. Dann frühstücke ich und nehme anschließend die Tablette und damit ist der Tag oft genug gelaufen. Wenn ich dann langsam wieder fitter werde, so am Spätnachmittag, dann nehme ich nach dem Abendessen wieder eine Tablette.
Ich habe noch Tabletten für fast 5 Wochen. Im Moment sage ich mir, dass ich diese Woche noch durchhalte, da habe ich noch Urlaub und ab nächster Woche kann ich dann reduzieren. Ich habe mir vorgenommen, jeweils eine Woche lang eine bestimmte Dosis zu nehmen. Der erste Schritt wäre also von 2 mg auf 1,5 mg runter, also 1,5 Tabletten. Nehme ich dann morgens eine halbe und abends eine ganze Tablette? In der Hoffnung, dann tagsüber fitter zu sein? Oder habe ich dann gerade tagsüber mehr mit dem Entzug zu kämpfen und würde besser abends die halbe Tablette nehmen? Keine Ahnung.

Um Bauch und Hüften herum werde ich eine dicke fette Matrone, die alle naselang von Schweißausbrüchen heimgesucht wird. Tolle Zukunftsperspektive! Allerdings will ich mir über meinen Zustand erst dann ein Urteil erlauben, wenn ich die Tabletten nicht mehr nehme und dann gucken was ist und was ich tun kann. Zur Zeit bewege ich mich auch viel weniger als sonst – klar, wer ewig schläft. Ich esse nicht mehr als sonst, eher weniger.

Dabei haben wir gerade das Traumwetter und ich gehe nun in die 3. Urlaubswoche mit genialem Wetter. Nur Sonnenschein.

Ach ja, und das eigentliche Thema, die Zigaretten, sind weiterhin sehr präsent. Ich hätte nicht gedacht, wie automatisiert der Gedanke an eine Zigarette kommt. Dass ich zum Einkaufen in die Stadt fahre, ein Kaufhaus verlasse und dabei prompt denke, jetzt rauche ich eine. Dass ich Zuhause eine Arbeit abschließe, z.B. Bad putzen und wieder denke, jetzt rauche ich eine. Und das nach 6 Wochen. Wirklich, zuerst ist der Gedanke ans rauchen da und dann erst kommt der Gedanke, ach ne, ich rauche ja nicht mehr.
Ich vermute, dass ich den Gedanken ans Rauchen bei den Gelegenheiten, die ich oft durchlebe, schneller verlerne, zum Beispiel morgens nach dem Aufstehen oder nach dem Essen, da denke ich schon nicht mehr dran.